Wir hatten jetzt die restaurierten und etwas clean wirkenden Mayaruinen von Chichen Itza und die Ruinen am Traumstrand von Tulum gesehen.
Fehlten eigentlich nur noch ordentliche Maya Ruinen in einem dichten Dschungel und genau dies findet man in Palenque.
Palenque gehörte damals mit mehr als 10.000 Einwohnern zu einer der größten Maya Städte, ehe es – warum auch immer – dann abwärts mit dem Volk der Maya ging.
Nicht die hübscheste aller Städte
Für den Weg von Campeche nach Palenque nutzen wir wieder den ADO Bus – mit knapp 6 Stunden die längste Fahrt in Mexiko bisher – und es verlief erneut alles ohne Probleme.
Je näher wir Palenque kamen, desto interessanter wurde auch endlich mal die Landschaft. Yucatán ist ja recht flach und die Fahrt mit dem Bus auf den Autobahnen entsprechend eintönig.
Wir freuten uns über die ersten Hügel und immer dichter werdendes Grün links und rechts der Fahrbahn.
Unterwegs passierten wir einige Polizeikontrollen und kurz vor Ankunft in Palenque wurden sogar noch unsere Reisepässe vom Militär kontrolliert. Bei mir dauerte es fast 5 Minuten ehe wir den mexikanischen Einreisestempel fanden … Wie und wo manche Grenzbeamte immer stempeln, ist mir manchmal echt ein Rätsel.
In Palenque angekommen hatten wir es nicht weit zu unserem Hostel, von dessen Dach wir einen ersten Blick auf die kleine Stadt werfen konnten.
Ausblick toll, Stadt weniger. Je später die Stunde desto mehr Betrunkene & Obdachlose auf der Straße. So vom Wohlfühlfaktor her kein Vergleich mit Campeche, wo wir ja zuvor waren.
Immerhin, es gab leckere Tacoläden mit Kombinationen, welche wir so bisher noch nicht probierten und frisch geschnittenes, super leckeres Obst kam regelmäßig an uns vorbei geradelt, so dass wir nur noch zugreifen brauchten.
Zum Frühstück probierten wir u.a. mal diese mit Hühnchen & irgend etwas anderem gefüllte Teigtaschen aus, welche bei den Mexikanern recht beliebt waren.
Sagen wir mal, nicht das leckerste der mexikanischen Küche. Zumindest für uns …
Ruinen einer alten Mayastadt
Die Ruinen sind nur eine kurze Fahrt mit dem Colectivo von der Stadt entfernt und auch dort gilt, je früher man dort ist desto besser. Nicht nur wegen der dort schon recht früh kommenden großen Busgruppen, sondern auch wegen der Begrüssung, die der Dschungel für einen am frühen Morgen bereit hält.
Überall hängen in den Bäumen und Hügeln noch dichte, graue Wolken und die Brüllaffen geben ihr Bestes um eine ordentlich gruselige Geräuschkulisse aufzubauen.
Sehr genial, nur dafür lohnte sich schon das frühe Aufstehen!
Nach der ersten Stunde klarte auch so langsam der Himmel wieder auf und anstelle von Affengebrüll, war nun öfters ein „Very cheap. Good Price for you!“ zu hören, denn die zahlreichen Souvenir Händler hatten ihre Plätze eingenommen.
Das tolle an den Ruinen von Palenque ist auch, dass man fast überall raufklettern darf. So konnten wir jeden Winkel selbst erkunden und dazu noch einen genialen Ausblick auf die satt grüne Landschaft & Tempel genießen.
Kurz vor dem Ausgang – wir waren knapp 3 Stunden im Park unterwegs – kommt man noch an einem kleinen aber feinen Wasserfall vorbei, wo uns allerdings ganze Schwärme von Mosquitos regelrecht attackierten.
Ein bischen DEET mitnehmen, schadet also nicht!
Ein beeindruckendes Museum
Auch wenn man nach den zig hundert Stufen hoch und runter eigentlich so keinerlei Lust mehr auf ein Museum hat, so sollte man das in Palenque echt nicht verpassen.
Denn nur dort hat man die Chance den original Sarkophag zu sehen, welcher Abbildungen einer Rakete auf dem Deckel zeigt bzw. zeigen soll und auch sonst echt sehenswert ist.
Recht unterhaltsam dazu mal die verschiedensten Theorien online nachzulesen!
Aliens? Zeitreisende? Oder einfach zu viel Interpretation gelangweilter Leute?
Neben dem Sarkophag gibt es natürlich noch einige andere Artefakte, welche man bei den ganzen Ausgrabungen bisher fand, zu sehen. Besonders wenn man sich die farbigen Objekte so ansieht, bekommt man eine genauere Vorstellung wie es früher mal ausgesehen haben könnte!
… wobei ja so manche Figuren nen bischen wie aus einem japanischen Comic aussehen.
Wie bei den meisten anderen Maya Städten, ist auch Palenque nur zu einem kleinen Prozentteil überhaupt freigelegt und erst vor kurzem wurden noch bei Teotihuacan, nähe Mexiko Stadt, jede Menge neue Kammern mit tausenden Objekten der Maya Zeit entdeckt!
Wer weiß welch sensationeller Fund noch in Palenque darauf wartet entdeckt zu werden!?
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!