Wir besuchten ja jetzt so einige Städte in den letzten Monaten und es war daher mal wieder höchste Zeit für etwas Entspannung mit Sonne, Strand und Meer.
Der von Oaxaca aus nächstgelegene und bei Touristen beliebte Ort dafür ist Puerto Escondido.
Der versteckte Hafen
Puerto Escondido bedeutet übersetzt versteckter Hafen und jeder der die Fahrt dorthin mal auf sich genommen hat, versteht genau was damit gemeint ist.
Denn um Puerto Escondido zu erreichen, muss zu erst ein ordentliches Gebirge überquert werden und dafür hat man die Wahl zwischen einem recht teuren Flug in einer klitzekleinen Propellermaschine von AeroTucan, einer kurvigen Fahrt in einem Minivan oder auch ganz einfach dem Bus.
Wer anfällig für Reisekrankheit ist und mindestens 6 Stunden des Grauens vermeiden möchte, dem empfehlen wir einfach ein Ticket für den OCC 1st Class Bus zu kaufen! Die Straße, welche der Minivan nimmt, führt direkt durch die Berge und erinnert sehr an eine Fahrt mit der Wilden Maus auf der Kirmes.
Dies gilt auch für alle die, wie ich, knapp 1,90 Meter gross sind.
Die Fahrt mit dem OCC Bus dauert zwar 10 Stunden, da die Route über die Stadt Salina Cruz führt, ist aber mit viel Beinfreiheit und einer Toilette im Bus deutlich gemütlicher.
(die Zeitangaben bei Google Maps können in Mexiko generell ignoriert werden)
Preislich ist es auch kein großer Unterschied. Wir zahlten für uns beide 600,- Pesos für die Fahrt. Die Preise für Bus Tickets sind online oder bei Zwischenhändlern übrigens immer teurer als direkt am Schalter in der ADO / OCC Busstation.
Surfer Paradies & Entspannung pur
Wer in Puerto Escondido ankommt wird zu allererst am Playa Principal landen, welcher eher von mexikanische Familien genutzt wird. Am Wochenende ist die Ecke daher entsprechend überfüllt und ist auch sonst nicht sooo der Hingucker.
Ganz anders sieht es dagegen am Playa Zicatela aus. Knapp 4km feinster Sandstrand mit jeder Menge Platz zum in der Sonne braten und spazieren gehen.
Schwimmen ist dort leider nicht wirklich angesagt, denn dieser Strand ist besonders für seine hohen Wellen und sehr starker Strömung bekannt.
Entsprechend beliebt ist dieser Teil bei Surfern aus der ganzen Welt und auch wenn wir zu dieser Jahreszeit die sogenannte Mexican Pipe nicht erleben konnten – damit sind Wellen von bis zu 10 Metern Höhe gemeint – bekamen wir an einigen Tagen trotzdem ordentlich was zu sehen!
Als Surf-Anfänger würde ich da nicht unbedingt rein gehen, denn die Chancen dass nur das Board zurück zum Strand kommt stehen nicht schlecht …
Jede Woche werden dort leichtsinnige Menschen rausgefischt, haben es selbst einmal beobachtet, und auch Profisurfer haben dort zur Hochsaison leider schon ihr Leben gelassen!
Um die größten Wellen und einige Festivals wie die X-Games zu erleben, sollte ein Besuch zwischen Juni und November eingeplant werden (teilweise Regenzeit). Bestimmt auch für Nicht-Surfer ein Erlebnis!
Gibt es etwas schöneres als Sonnenuntergänge?
Vom Zicatela Beach hat man außerdem den besten Blick auf einen absolut genialen Sonnenuntergang.
Wir saßen jeden Abend am Strand und bestaunten dieses Naturschauspiel, von dem ich zugegebenermassen schon viel zu viele Fotos auf unserer Weltreise machte!
Schwimmen in Puerto Escondido
Auf eine Runde im Mehr schwimmen muss in Puerto Escondido trotzdem nicht verzichtet werden. Es gibt einige nette Ecken welche teilweise zu Fuß oder für wenige Peso mit dem Taxi zu erreichen sind.
Unser Favorit war die kleine Bucht mit dem schicken Namen Playa Manzanillo.
Jede Menge schattenspendende Palmen, günstige Restaurants mit Sonnenliegen und moderaten Wellen. Wer mutig genug ist kann dort auch frische Austern kosten, welche einem alle 20 Minuten von fliegenden Händlern angeboten werden.
Die nächste bekannte Bucht ist von dort nicht weit entfernt und etwas komfortabler über Treppen zu erreichen, hat allerdings einen unaussprechlichen Namen.
Beim ersten Versuch Carrizalillo dem Taxifahrer rüberzubringen landeten wir jedenfalls an einem ganz anderen Strand …
Alle Buchten sind sich auch mit einem Wasser Taxi zu erreichen, welche allerdings recht voll gestopft werden und man oft länger warten muss, da die meisten Mexikaner es dann doch eher vermeiden die Treppen hochzusteigen.
Im Punkto Körperfülle haben sie die Amerikaner ja schon längst überholt…
Abseits vom Strand
Neben Strand und Wellen gibt es in Puerto Escondido eigentlich nicht viel zu tun oder zu sehen. Die berühmte Fußgängermeile Perez Gasga, auch Adoquín genannt, wirkt tagsüber recht schäbig, und erwacht so richtig erst gegen späten Abend zum Leben.
Mehr als ein paar wenig attraktiv wirkende Restaurants, unzählige Souvenir Shops und etwas schmuddelige Bars darf man dort dann aber auch nicht erwarten.
Highlight für uns war dort eigentlich nur der riesige Michoacana Shop am Anfang der Straße. Michoacana ist eine Art Wassereis, mit ordentlich Fruchtstücken und aufgepasst, ab und an auch Chili als Zugabe!
Könnten wir echt jeden Tag essen …
Etwas netter, allerdings auch teurer, wird es dann schon auf der Calle del Morro parallel zum Zicatela Beach.
Dort gibt es zig Restaurants, Beach Clubs und jede Menge Bars. Tagsüber sind dort allerdings eher leicht bekleidete Rentner – welche vor dem kalten kanadischen Winter fliehen – zu finden.
Super entspannt und unser Favorit war da schon eher der kleine „Ort“ La Punta, am äussersten Ende des Zicatela Beach.
Ein paar recht einfache Hostels, kleine lokale Restaurants und Bars. Mehr gibt es auf dieser von Palmen gesäumten, sandigen Straße nicht.
… und wie es immer so ist wo es gute Wellen und günstige Backpacker Bars gibt, man wird stets mit Hey Mate angesprochen.
Australier ohne Ende, also Augen auf bei der Wahl des Hostels.
Wo wir untergekommen sind?
Die ersten 2 Nächte übernachteten wir super günstig im Hotel Yurimar – mit total schickem Blick auf die Hauptstraße – und wechselten dann in ein Bungalow beim One Love Hostal in der Nähe von La Punta.
Dort war es dann deutlich netter mit eigener Hängematte, kleinem Pool und viel viel Grün vor unserer Terrasse. Das dazugehörige Restaurant, Besitzer sind Franzosen, ist am Abend ebenfalls einen Besuch wert!
Nett Frühstücken (super Vollkorn Brot!) und gute Smoothies gibt es ansonsten noch im Café Olé. Im dazugehörigen Deli gibt es außerdem gutes Brot, selbst gebackene Kekse und frisches Obst zu kaufen.
Die ideale Stärkung bevor man sich zum Strand begibt!
Lohnt sich die lange Anfahrt?
Wir sind nicht unbedingt die großen Strand Fans, in Städten wie aktuell Mexico City fühlen wir uns irgendwie immer wohler, und vielleicht genau deswegen gefiel uns auch Playa del Carmen deutlich besser.
Ist man aber in der Nähe und will etwas am Meer entspannen, ist Puerto Escondido die richtige Wahl. Mag man es noch ruhiger, stehen auch noch die Nachbarorte Mazunte und Zipolite zur Wahl.
Wer von Mexico City aus kommt, der muss sich weniger Gedanken machen ob sich die Anfahrt lohnt, denn Interjet fliegt für wenige Euro und in weniger als einer Stunde mehrmals täglich direkt nach Puerto Escondido.
Claudia
auch wenn hier in deutschland das wetter so langsam frühlingshafte temperaturen annimmt, so sehe ich mich doch nach sonne strand und meer! Nächste woche darf ich mich erstmal in einem der hotels im stubaital entspannen, aber dasselbe wie ein strandurlaub ist es dennoch nicht.. :( schade! Grüße von der auftauenden Claudia