Kamakura ist der perfekte Ort für einen Tagesausflug von Tokio, wo wir immer wieder gerne hinfahren. Diese historische Stadt, nur eine Stunde von der Metropole entfernt, ist eine faszinierende Mischung aus historischen Tempeln, Stränden und, wie soll es auch anders in Japan sein, kulinarischen Erlebnissen.
Das Tolle an Kamakura ist, dass ein Ausflug sich einfach zu jeder Jahreszeit lohnt. Im heißen japanischen Sommer bieten die Strände eine willkommene Abkühlung und vor allem im Winter und Frühling, bietet sich ein wunderbarer Blick Richtung Mt. Fuji.
Wir selbst waren zuletzt im Februar 2024 dort unterwegs.
Kleiner Tipp vorweg. Unbedingt bis zum Sonnenuntergang bleiben! Ob direkt am Strand, der Parkplatz beim 7-Eleven am Shichirigahama Beach ist sehr beliebt, oder am Hafen bei Enoshima selbst, der Blick ist schon recht beeindruckend.
Wohlgemerkt, für die Strände, kommt man nun eigentlich nicht Kamakura, sondern wegen der sehenswerten Tempel und Schreine.
Sehenswürdigkeiten in Kamakura
Da wäre der Tempel Hokoku-ji, welcher berühmt für seinen wunderschönen Bambuswald ist.
Bekannt als der „Bambus-Tempel“, bietet er eine ruhige und spirituelle Atmosphäre wie aus dem Bilderbuch.
Hier kannst du auch Matcha-Tee in einem traditionellen Teehaus genießen. Unbedingt zeitlich einplanen, denn es ist eine tolle Erfahrung und wer bisher nur „normalen“ Matcha-Tee aus Deutschland kennt, wird vom Geschmack dann doch etwas überrascht sein.
Tsurugaoka Hachiman-gū: Der wichtigste Shinto-Schrein in Kamakura, gegründet im 11. Jahrhundert. Ein Spaziergang durch das Torii und entlang des Hauptwegs ist ein absolutes Muss. Toller Blick von Oben, aber auch rundherum sind weitere nette Gebäude zu entdecken.
Wir sind von hier zum „Bambustempel“ spaziert und dann mit dem Bus wieder zurückgekommen. Die Wege als auch Busverbindungen sind problemlos mit Google Maps zu finden.
Kōtoku-in: Berühmt für den Großen Buddha (Daibutsu), eine massive Bronze-Statue, die über 13 Meter hoch ist. Ein beeindruckendes und ikonisches Wahrzeichen von Kamakura. Es ist auch möglich, in die Statue zu gehen, was allerdings aufgrund der langen Wartezeit ein echter Zeitfresser ist. Kann ruhig übersprungen werden, ohne etwas zu verpassen.
Hasedera: Dieser Tempel ist bekannt für seine 9 Meter hohe Kannon-Statue und die atemberaubenden Aussichten auf die Stadt und das Meer. Der Haken, beide Tempel sind unweit der Bahnstation und daher etwas überlaufen.
Kein Tempel oder Schrein ohne etwas Kommerz und Genuss. Wer zu den historischen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten in Japan möchte, wird in der Regel erst an Restaurants und diversen Shops vorbeigelotst. Selbst wenn man also einige Kilometer Fußweg vor sich hat, Proviant, von Trinkwasser abgesehen, muss selten mitgeschleppt werden.
… und selbst bei Trinkwasser reicht meist eine kleine Flasche, denn Getränkeautomaten stehen bekanntermaßen echt überall in Japan!
Shops und Restaurants in Kamakura
Einkaufsstraße: Komachi-dori
Komachi-dori ist die bekannteste Einkaufsstraße in Kamakura, vollgepackt mit einer Vielzahl von Geschäften und Restaurants.
Lokale Spezialitäten: Probier unbedingt die regionalen Köstlichkeiten wie Shirasu (kleine weiße Fische), Matcha-Süßigkeiten und frische Meeresfrüchte. Vieles gibt es hier auch als Snack in kleinen Shops am Straßenrand.
Souvenirgeschäfte: Hier findest du handgefertigte Waren, traditionelle Stoffe, viele andere Andenken und mehr als genug Kitsch.
Restaurants und Cafés: Es gibt zahlreiche gemütliche Cafés und Restaurants, die sowohl traditionelle japanische Gerichte als auch internationale Küche anbieten.
Besonders hervorheben möchten wir das Tonkatsu Restaurant とんかつ 小満ち (Google Maps) gleich am Anfang der Komahi-dori Straße in der Nähe des Bahnhofs. Die Speisekarte ist übersichtlich, denn es gibt Tonkatsu und fertig. Das ist dafür in Perfektion zubereitet und ein reiner Gaumenschmaus!
Typische Geschäfte und Restaurants auf der Komachi-dori
Hier sind weitere Highlights, die du nicht verpassen solltest:
Kamakura Mameya: Ein beliebtes Geschäft, das verschiedene Arten von Bohnen und Nüssen in leckeren Geschmacksrichtungen anbietet.
Toshimaya: Bekannt für Hato Sabure, der berühmte Kamakura-Keks in Form einer Taube. Perfekt als Mitbringsel! Es werden auch einzelne Kekse verkauft, damit du selbst nciht leer ausgehst. Die Gefahr ist dann allerdings groß, dass du das Mitbringsel auf der Rückfahrt in der Bahn ebenfalls verputzt.
Kamakura Goro: Spezialisiert auf traditionelle japanische Süßigkeiten, ideal für Naschkatzen, die es wirklich süß mögen.
Wakamiya Cafe: Ein charmantes Café, das köstlichen Matcha-Kuchen und andere japanische Süßigkeiten serviert.
Akitaya: Ein beliebtes Restaurant, das köstliche Shirasu-Don (Reisschüssel mit kleinen weißen Fischen) anbietet. Wobei einem dies eigentlich überall in Kamakura angeboten wird.
Beliebte Strände in Kamakura
Wie anfangs bereits erwähnt, sind in Kamakura neben den kulturellen Highlights auch wunderschöne Strände zu finden. Ideal zum Entspannen nach einer langen Erkundungstour.
Yuigahama Beach: Der beliebteste Strand, nur wenige Gehminuten von Kamakura Station entfernt. Perfekt für ein Picknick, Sonnenbaden oder ein erfrischendes Bad im Meer.
Zaimokuza Beach: Etwas ruhiger und weniger überlaufen, ideal für diejenigen, die es entspannter mögen. Hier kannst du Stand-up-Paddling ausprobieren oder einfach den Blick auf den Pazifik genießen.
Shichirigahama Beach: Beeindruckender Blick Richtung Enoshima mit Mt. Fuji im Hintergrund. Zudem gibt es hier einen großen 7-Eleven für den schnellen Snack zwischendurch. Aber Achtung, über die Snacks freuen sich hier auch andere Bewohner!
Anreise von Tokio nach Kamakura
Von Tokio nach Kamakura kommst du ganz einfach mit dem Zug. Hier sind die gängigsten Optionen:
JR Yokosuka Line: Diese Linie fährt direkt von Tokyo Station nach Kamakura Station und dauert etwa 1 Stunde.
JR Shonan Shinjuku Line: Eine weitere bequeme Option ist die direkte Verbindung von Shinjuku nach Kamakura. Diese Fahrt dauert ebenfalls etwa eine Stunde.
Beide sind schnell, komfortabel und dennoch empfehlen wir lieber folgende Option.
Enoden Line: Von Tokio Shinjuku mit dem Zug der Odakyu Railway nach Fujisawa und dort umsteigen. Von hier kannst du die Enoden Line nehmen, eine charmante lokale (Straßen)Bahn, die an der Küste entlangfährt und eine tolle Aussicht auf das Meer bietet und sich ihren Weg knapp vorbei an so manchen Wohnhäusern bahnt.
Passend dazu gibt es den Enoshima Kamakura Free Pass, der wie ein Tagesticket in Kamakura / Enoshima für unbegrenzt viele Fahrten gilt.
Den Enoshima Kamakura Free Pass kannst du an allen Odakyu-Bahnhöfen kaufen, wie zum Beispiel am Bahnhof in Shinjuku, wo Oadkyu ein großes Touristen-Informationsbüro hat.
Außerdem wirst du mit der Bahn ohnehin unterwegs sein, da diese von der Kamakura Station runter zu den Stränden, Enoshima als auch Kōtoku-in fährt. So kannst du unten, in Enoshima starten, und von dort dich nach oben arbeiten, ehe es zum Sonnenuntergang wieder zurück Richtung Enoshima geht.
Fazit: Lohnt sich ein Tagesausflug nach Kamakura?
Kamakura bietet für uns eine faszinierende Mischung aus Kultur, Natur und kulinarischen Erlebnissen. Der Hokoku-ji Tempel mit seinem Bambuswald ist ein Ort der Ruhe und Schönheit, also für japanische Verhältnisse in Zeiten des Overtourism, denn auch dort wirst du sicherlich nicht alleine sein, während die Komachi-dori Einkaufsstraße lebendig und voller Entdeckungen ist.
In kurz, Kamakura hat für jeden etwas zu bieten und dank der zuverlässigen und schnellen Anbindung an Tokio Stadt, sollte dies bei keinem Japanurlaub fehlen!
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!