Die Stadt Hakone gehört zur Präfektur Kanagawa, die besonders für ihre heißen Quellen und die wunderbare Natur bekannt ist.
Eingebettet in die bergige Landschaft des Fuji-Hakone-Izu-Nationalparks bietet Hakone eine Flucht aus der Hektik Tokios und zieht sowohl Einheimische als auch Touristen an, die Entspannung und Erholung suchen.
Hakone war aufgrund seiner leichten Erreichbarkeit von Tokio aus schon immer ein beliebter Kurort. In jüngster Zeit hat die Zahl internationaler Touristen allerdings erheblich zugenommen, was der Gegend mittlerweile ein recht internationales Flair verleiht.
Wir besuchten Hakone im Februar während der Nebensaison. Obwohl zu dieser Zeit weniger Touristen unterwegs sind, waren die bekannten Sehenswürdigkeiten, mit wenigen Ausnahmen aufgrund des Neuschnees, bereits gut besucht.
Die großen Wartebereiche bei den einzelnen Eingängen lassen bereits erahnen, dass es während der Kirschblütenzeit, der Sommerferien und der Herbstlaubsaison hier sehr voll sein wird und man eine Portion Geduld mitbringen muss.
In diesem Artikel möchten wir dir Tipps geben, wie du die sehr beliebten Ziele in Hakone am besten genießen kannst.
Sehenswürdigkeiten in Hakone
Ashi-See und der Hakone-Schrein
Am Ufer des absolut idyllisch gelegen Ashi-See zu stehen und mit Spannung darauf zu warten, ob die Wolken sich verziehen und einen freien Blick auf den heiligen Mount Fuji preisgeben, gehört wie ein Onsen-Besuch fest zu jeder Hakone Tour.
Die beste Jahreszeit, um den Mt. Fuji vom Ashi See aus zu sehen, ist definitiv der späte Herbst und der Winter. In diesen Monaten ist die Luft besonders klar, was die Sicht auf den ikonischen Berg verbessert.
In den wärmeren Monaten und besonders im Hoch-Sommer wird es schwerer einen freien Blick zu ergattern.
Da wir im Februar unterwegs waren, hatten wir Glück und konnten einen freien Blick auf Mt. Fuji immer wieder genießen.
Nachteil bei einem Besuch im Winter ist, dass wenn es schneit, schneit es ordentlich in Hakone. Unser Schuhwerk war definitiv eher auf Stadturlaub ausgelegt und da es am Vortag unserer Anreise überraschend noch Neuschnee gab, war der Weg zum beliebten Hakone-Schrein, mit seinem im Wasser stehenden Torii, dieses Mal leider keine Option.
Besonders das Tor, welches im Wasser steht, ist ein beliebtes Fotomotiv und hier gilt wiederum, der Sommer und dann in der Früh als beste Reisezeit, da dann mit tollem Licht und etwas Nebel am See zu rechnen ist. Mystischer kann es gar nicht werden!
Wenn die Wege nicht verschneit sind, dann lohnt auch ein Spaziergang rüber zum Onshi-Hakoni Park und dem Hakone Checkpoint, von wo aus du ebenfalls einen fantastischen Blick auf den See, den Schrein und mit etwas Glück auch Mt. Fuji ergatterst.
Ebenfalls starten von hier aus die Piratenboote für eine gemütliche Rundfahrt auf den Ashi-See und Ziel Togendai, wo die Talstation der Seilbahn hoch zu einem aktiven Vulkangebiet wartet.
Alles recht kitschig, super touristisch, aber dennoch zu empfehlen. Die Fahrt ist wirklich wunderbar und lässt dich die ganze Schönheit des Sees aufnehmen. Bleibe gleich zu Beginn direkt auf dem Außendeck und verzichte auf die heiß begehrten Sitzplätze im Inneren. Denn die Highlights kommen gleich zu Beginn, wo es am zuvor erwähnten Torii vorbeigeht.
Nicht vergessen, vorher noch etwas Verpflegung einzukaufen. Ein nicht preiswerter, aber köstlicher Spaß ist die kleine Bakery & Table Hakone direkt am Seeufer. Neben allerlei leckeren Kleinigkeiten gibt es hier auch einen tollen Blick aus dem Cafe in der 1. Etage auf den See. Und wenn nicht gerade Dachlawinen Gefahr herrscht, kann man es sich auch vor dem Shop bei einem heißen Fußbad gemütlich machen.
Hakone Seilbahn von Togendai nach Gora
Die empfohlene Route führt nun mit dem Piratenboot weiter bis nach Togendai, wo einen die Seilbahn hoch zur Owakudani Station bringt.
Dort lassen sich nicht nur vulkanische, geothermischen Aktivitäten hautnah erleben, denn dort blubbert und zischt es an allen Ecken, sondern auch, wie Japan das ganze echt bis aufs letzte Detail touristisch hervorragend vermarktet.
Da wären etwa die Kuro-Tamago (schwarze Eier), die in den natürlichen heißen Quellen gekocht werden und einer Legende nach, das Leben um sieben Jahre verlängern. Die einzigartige schwarze Verfärbung kommt von der Schwefel.
So kommen wir noch kurz zu den, überschaubaren, Gefahren dieser aktiven Zone. Wer den Geruch von Schwefel nicht verträgt, sollte sich den Rundweg sparen und lieber nur beim Besucherzentrum bleiben. Denn wenn der Wind dreht, bekommt man eine ordentliche Brise von dem Schwefelgeruch ab.
Am Rundweg selbst, wenn er denn geöffnet ist, gibt es wie auch am Parkplatz mehrere Schutzhütten, die im Falle eines größeren Ausbruchs für Sicherheit sorgen. Es schadet also nicht, sich die Warnschilder und Wegweise beim Besuch kurz genauer anzuschauen, ehe es auf Fototour geht.
Als Belohnung gibt es neben allerlei schwarz gefärbten Mitbringseln unterschiedlichster Art, einen traumhaften Blick Richtung Mt. Fuji. Weiter geht es mit der Seilbahn nach Sōunzan und von dort dann mit dem Cable Car runter nach Gora.
In Gora lässt es sich erneut etwas durch die kleinen Shops bummeln, ehe es dann wieder mit Bus Richtung Hotel oder weiter zum Bahnhof geht.
Hier wurde echt der perfekte Rundweg umgesetzt. Etwas in der Natur spazieren, Seeufer, Wald, Bootsfahrt, Seilbahn, Cable Car und einem Bus über spannenden Serpentinen zum Bahnhof. Unterwegs zahlreiche Restaurants und Cafe’s als auch Shops.
Hakone Anreise aus Tokio
Hakone befindet sich in der Präfektur Kanagawa, südlich von Tokio, und ist weniger als 90 km von Shinjuku entfernt. Viele Touristen machen einen Tagesausflug nach Hakone, da es von Shinjuku aus in etwas mehr als zwei Stunden mit dem Nahverkehrszug zu erreichen ist.
Die einfachste Art, von Tokio nach Hakone-Yumoto Station, dem Tor zu Hakone, zu gelangen, ist die Fahrt mit dem Romance Car ab Shinjuku.
Diese Odakyu-Expresszüge fahren ungefähr alle 30 Minuten direkt vom Bahnhof Shinjuku ab und erreichen Hakone ohne Umsteigen in etwa eineinhalb Stunden.
Da es sich um einen Expresszug handelt, ist ein normaler Fahrpreis plus ein Expresszuschlag erforderlich. Der Romance Car bietet Gepäckabstellmöglichkeiten, was ihn zu einer empfehlenswerten Wahl macht, wenn man mit Koffern nach Hakone reist.
Dieses Mal entschieden wir uns dafür, unser Gepäck in einem Schließfach am Bahnhof Shinjuku zu deponieren und machten uns dann mit dem zweitägigen Hakone Free Pass von Odakyu auf den Weg.
Aber auch in Hakone stehen direkt am Bahnhof mehrere Gepäckfächer zur Verfügung, falls benötigt.
Der Hakone Free Pass ist ein Ticket, das Reisenden uneingeschränkte Nutzung von verschiedenen Verkehrsmitteln in der Hakone-Region ermöglicht, darunter Züge, Busse, Schiffe und sogar die Seilbahnen.
Außerdem ist eine Hin- und Rückfahrkarte ab Shinjuku enthalten. Wenn man also mit den Regionalzügen reist, reicht dieses Ticket aus, um alle öffentlichen Verkehrsmittel in Hakone zu benutzen.
Der Preis für den Hakone Free Pass ab Shinjuku beträgt 6.200 Yen. Wir haben ihn direkt am Odakyu-Schalter im Bahnhof Shinjuku gekauft, aber er kann auch online oder an den Ticketautomaten von 7-Eleven gekauft werden.
Weitere Informationen dazu findest du auf der offiziellen Website.
Fahrkarten = 乗車券 (jousha ken) Die Basis jeder Zugfahrt in Japan ist die Fahrkarte. Diese Karten kannst du an Automaten oder Schaltern an fast jedem Bahnhof kaufen. Die Kosten der Fahrkarten richten sich nach der Distanz, die du zurücklegen möchtest. Die Fahrkarten können natürlich mit Suica, Pasmo oder sonstigen IC-Karten bezahlt werden.
Express-Zuschlag = 特急券 (tokkyu ken) Möchtest du schnellere Züge wie den Shinkansen oder bestimmte Expresszüge nutzen, wird zusätzlich zur normalen Fahrkarte ein Express-Zuschlag fällig. Dieser Zuschlag deckt die Kosten für die schnellere Verbindung und in den meisten Fällen den garantierten Sitzplatz ab.
Es ist wichtig zu wissen, dass dieser Zuschlag unabhängig von der normalen Fahrkarten erworben werden muss und der Preis je nach Distanz und Zugtyp variiert. Im Zweifel also einfach beim Personal nachfragen.
Wo übernachten in Hakone
Hakone ist zwar nicht besonders groß, aber es gibt so viele verschiedene Orte zu entdecken, was die Entscheidung, wo man übernachten soll, nicht leicht macht.
Hier sind die Hauptgebiete von Hakone:
1. Hakone Yumoto /Tonosawa / Ohedai
Das Hakone-Yumoto, Tonosawa und Ohedai-Gebiet sind historisch bedeutsame Orte. Es ist auch heute noch das Zentrum von Hakone, mit einer Fülle von Unterkünften und Souvenirläden. Yumoto Onsen dient als Tor zu Hakone und bietet eine Vielzahl von Transportmöglichkeiten für Besucher.
2. Miyanoshita/Kowakudani
Seit seiner Gründung im Zeitalter der Meiji-Ära hat Miyanoshita als beliebtes Resort für ausländische Besucher eine Blüte erlebt, insbesondere durch das renommierte Fujiya Hotel. Auch heute noch behält die Stadt ihre nostalgische Atmosphäre bei, mit alten Geschäften, die entlang der Straßen erhalten geblieben sind.
3. Gora
Das Gora-Gebiet ist nach Hakone-Yumoto das zweitgrößte Touristengebiet und verfügt über zahlreiche Unterkünfte.
Die Station Gora dient als Umsteigebahnhof zwischen der Hakone Tozan-Zahnradbahn und der Hakone Seilbahn.
4.Sengokuhara
Sengokuhara ist ein Feriengebiet auf den Hochplateaus, das mit zahlreichen Museen und Cafés lockt. Die Silbergraswiesen und das Sengokuhara-Sumpfgebiet, die sich im Herbst in goldene Farben hüllen, sind ebenfalls bekannte Attraktionen in Hakone.
5. Motohakone / Hakonemachi
Beide befinden sich am Ufer des Ashi-Sees, wo die Hakone-Piratenboote an- und ablegen und der Hakone-Schrein sowie das Hakone-Sekisho (Hakone-Checkpoint) zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten gehören. Bei schönem Wetter kann man von hier aus Mt. Fuji sehen, und viele Hotels bieten Zimmer mit Blick auf den Fuji an.
6. Togendai
Genau genommen sind jedoch alle Gebiete mit Bus und Bahn problemlos zu erreichen, sodass man dort unterkommen sollten, wo die gewünschte Unterkunft sich befindet.
Wir haben in einem Hotel in der Sengokuhara-Gegend übernachtet, die etwas abgelegener ist. Allerdings gibt es in dieser Gegend nicht viele Restaurants. Falls du also nicht im Hotel essen möchtest, wäre es vielleicht ratsam, in einer belebteren Gegend wie Gora, Hakone-Yumoto oder Ashinoko zu übernachten.
Wenn du jedoch die Gelegenheit hast, eine Nacht in Hakone zu verbringen, können wir es nur wärmstens empfehlen, in einem traditionellen Hotel mit heißen Quellen zu übernachten. Mit einer Übernachtung in einem Hotel wie dem Tokyu Harvest Club, lässt sich ein Hakone Besuch auch im kalten Winter genießen.
Denn es gibt nichts Schöneres, als nach einem Tag auf Tour es sich im Onsen gemütlich zu machen und sich danach kulinarisch verwöhnen zu lassen.
Je weniger englischsprachige Reviews bei Booking und Google Maps, desto besser. Als kleiner Tipp am Rande.
Abstecher zum Odawara Castle
Bei der Rückfahrt nach Tokio lohnt es ich in Odawara auszusteigen und dort ein wenig japanische Geschichte und Kultur am sehenswerten Odawara Castle zu erleben.
Das Schloss wurde zwar im Laufe seiner Geschichte mehrmals zerstört, insbesondere während der Meiji-Restauration, wurde es liebevoll rekonstruiert. Die aktuelle Struktur bietet einen Einblick in die traditionelle japanische Schlossarchitektur.
Das Hauptgebäude des Odawara Castle, der Donjon, fungiert jetzt als Aussichtsturm. Von hier aus gibt es einen beeindruckenden Blick über Odawara und die Küste. Allerdings ist der Turm als auch das Museum nur bis 17 Uhr geöffnet, doch auch außerhalb der Öffnungszeiten lohnt sich ein Besuch.
Das Schlossgelände ist auch bekannt für seine wunderschönen Pflanzen und Blumen, darunter Kirschblüten im Frühling und Pflaumenblüten etwas früher im Jahr, die nicht nur den putzigen Japanbrillenvogel, sondern auch zahlreiche Fotografen anziehen.
Wenn sich nach den ganzen Stufen am Schloss der Hunger meldet, da lässt sich gleich hinter dem Bahnhof das Ekisya-Cafe Restaurant empfehlen, bevor es mit dem nächsten Zug weiter nach Tokio geht.
Das ist der Vorteil von Bus und Bahn in Japan. Spontanität ist kein Problem und es macht daher einfach Spaß, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. Der nächste Zug kommt bestimmt und lange darauf warten muss man fast nie.
Zudem sind Anschlüsse für die Weiterfahrt stets perfekt aufeinander abgestimmt und ehe man sich versieht, steht man schon wieder inmitten der Megametropole Tokio.
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!