Italien, nun also doch. Für lange Zeit stand Italien nicht sehr weit oben auf unserer Reisewunschliste, doch wurde es während unserer Europereise mal wieder Zeit für etwas mediterrane Stimmung.
Also, warum nicht doch mal in den Süden Europas fliegen und den Italienern einen Besuch abstatten. An Sehenswürdigkeiten mangelt es dem Land ja nun wirklich nicht!
Mit dem Wasserbus zum B&B
Unser erstes Ziel war natürlich das weltberühmte und irgendwie kitschig romantische Venedig.
Kommt man wie wir mit RyanAir an, ein sehr schöner Flug mit tollem Ausblick auf die Berge, dauert es noch eine knappe Stunde mit dem Shuttle Bus, ehe man vor den Haltestellen der Wasserbusse am Canale Grande steht.
Günstige Flüge nach Venedig am besten mit der praktischen Flug-Suchmaschinen von Google Flights vergleichen.
Der Preis für eine Fahrt war wie erwartet recht hoch, die Fahrt dagegen aber auch unerwartet schön! Ab der ersten Sekunde möchte man die Kamera zücken und direkt loslegen.
Auf dem Boot kamen wir auch direkt mit dem Temperament älterer Italiener in Berührung. Seinen Rucksack sollte man lieber ablegen wenn man auf einem Vaporetto den Kanal runter schippert, sonst zuppeln alle wild gestikulierend daran herum und starten untereinander hitzige Diskussionen, selbst wenn mehr als ausreichend Platz für alle vorhanden war.
Unsere Unterkunft (Ca‘ Turelli B&B) lag auf der etwas weniger touristischen Seite des Canale Grande, an einem recht ruhigen Kanal nähe der Station Ca‘ Rezzonico.
Perfekte Ausgangslage um Venedig einfach zu Fuß erkunden zu können und auch sonst absolut empfehlenswert. Checkin natürlich 100% auf italienisch, man verstand sich aber trotzdem ganz gut.
Venedig habe ich mir immer von Touristen total überlaufen, mit muffigen Kanälen und vor allem total überteuert vorgestellt. Die Kanäle müffelten aber keineswegs, waren auch sehr sauber und so richtig überlaufen war es eigentlich auch nur entlang der weltweit so bekannten Hauptattraktionen wie dem Markusplatz oder an größeren Brücken vom Canale Grande.
Überteuert stimmt dagegen absolut. Ein Grund warum wir auch nur 2 Nächte in Venedig blieben.
Beispiel. Ein Eis kostete in der Nähe vom B&B 1,20 Euro. Je näher wir dem Markusplatz kamen, desto höher wurden auch die Preise. Er kletterte letztendlich bis auf 3,- Euro.
Auch muss ständig auf die Nebenkosten eines Restaurants geachtet werden, da man sich sonst eine Pasta für 5 Euro bestellt und dann noch bis zu 3 Euro für ein sogenanntes Coperto zahlen darf. Pro Person versteht sich.
Mit überteuert meine ich aber nicht nur den Preis, sondern auch was man für sein Geld bekommt! Das gute alte Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, zumindest im Zentrum, leider meist nicht.
Möchte man nicht gerade mehr als 20 Euro pro Person für einen kleine Mahlzeit ausgeben, sollte gut ausgewählt werden, wo man die italienische Küche genießen will, da sonst nur ein Ping Geräusch der Mikrowelle aus der „Küche“ zu hören ist und die aufgewärmte Portion dann sogar mit Einweg-Plastikbesteck serviert wird.
Einfach viel zu schade um das Geld, besonders wenn man schon mal in Italien ist!
Selbes gilt auch für eine leckere Pizza. Tiefgefrorenes Zeug in einen Toaster werfen, könnte ich auch selbst. Es lohnt sich etwas länger zu suchen, bis man vor einem Pizzabäcker mit Steinofen steht und zusehen kann, wie der Pizzateig noch ordentlich selbst geknetet und mit frischen Zutaten belegt wird.
Die Pizza schmeckte besser als sie auf dem Foto aussieht.
Einfach einzigartig, die Kanäle von Venedig!
Nun aber genug kritisiert, konzentrieren wir uns auf die positiven Dinge, welche Venedig wirklich einzigartig und absolut sehenswert machen!
Wie all die kleinen schmucken Brücken zwischen den einzelnen Kanälen oder unzählige imposante Altbauten, wo man sich ständig fragt, wie diese auf so einem Untergrund überhaupt stehen können.
Die Altstadt von Venedig ist deutlich größer als ich immer dachte und bei so einem Bummel durch die Stadt, liessen wir echt einige Kilometer hinter uns. Wir wollten einfach immer mehr sehen!
Etwas enttäuscht waren wir allerdings von dem fehlenden Gesang der Gondoliere.
Als ob die kurze Fahrt in Reih und Glied durch die Kanäle mit 80 Euro nicht schon teuer genug wäre, muss man für den Gesang auch noch extra bezahlen und dies macht anscheinend kaum jemand.
An unseren 2 Tagen haben wir nur einen einzigen, relativ lustlos, singen hören …
Da war im Venetian Casino in Macau aber mehr Stimmung.
Venedig bei Nacht
Wir überlegten vor unserer Reise nach Venedig ob wir eine Unterkunft außerhalb von Venedig buchen sollten, da diese einfach deutlich günstiger sind und es auch regelmäßige Busverbindungen vom Bahnhof aus gibt.
Zum Glück haben wir uns dann doch für die Übernachtung inmitten Venedigs entschieden und mussten uns so keine Gedanken über eine längere Rückfahrt am Abend machen.
Denn besonders Nachts ist Venedig ein echter Hingucker und dazu noch deutlich angenehmer als tagsüber unter der heißen Sonne.
Gemütlich durch die Gassen bis zum Markusplatz bummeln, dort eine längere Pause einlegen und der Livemusik lauschen … einfach herrlich!
Fräulein_ich
Halli Hallo!
Italien ist so ein tolles Land und in all den Jahren habe ich es immer noch nicht geschafft, endlich mal nach Venedig zu fahren. Vom Gardasee aus ja eigentlich fast schon ein Katzensprung und eigentlich einen Tagesausflug wert. Warum ich bis jetzt noch nicht dort war, kann ich mir bis heute nicht erklären.
Vielleicht schaffe ich ja endlich mal, bei einer meiner nächsten Italienreise.
Viele liebe Grüße
Fräulein_ich