Es gibt einen Ort nahe Berlin, da herrschen konstant 26 Grad. Da lässt es sich in Zelten & Lodges im Regenwald schlafen und Non-Stopp im angenehm warmen Wasser der Südsee planschen.
Die Rede ist vom Tropical Islands bei Berlin, Europas größter tropischen Urlaubswelt.
Sagt dir jetzt nicht wirklich was? Willkommen im Club.
Ich habe mir diesen ungewöhnlichen Urlaubsort in Brandenburg mal genauer angesehen und alles intensivst ausprobiert. Nach unzähligen Stunden im Wasser, bin ich quasi zum Profi im Beckenwechsel herangewachsen. Denn um das Maximum an Badespaß herauszuholen, bedarf es einer gewissen Reihenfolge. Dazu aber gleich mehr.
Ein kurzer Blick in die Entstehungsgeschichte.
Tropical Islands entstand in einer gigantischen Halle, die ursprünglich für den Bau von Luftschiffen mitten in der Pampa vom Spreewald erbaut wurde.
Noch heute ist es die größte freitragende Halle der Welt. 360 Meter lang, 210 Meter breit und knapp 110 Meter hoch. Um dies zu verbildlichen, der Eiffelturm würde dort liegend und die Freiheitsstatue von New York ohne Probleme stehend reinpassen.
Die vormaligen Betreiber dieser Hallen, fielen mit der Idee vom Bau eines Lastenluftschiffs leider auf die Nase und gingen insolvent. Ein findiger Investor aus Malaysia kaufte kurzerhand die ganze Halle und ordentlich Land drumherum auf. Seitdem wird fleißig in den Ausbau einer gigantischen Tropen-Urlaubswelt investiert.
Das anscheinend auch sehr erfolgreich, denn für 2018 stehen laut aktuellen Meldungen einige spannende Erweiterungen und Renovierungen auf dem Plan!
Tropical Islands ist die Superlative!
Neben dem höchsten Wasserrutschen-Turm Deutschlands, begrüßt dich dort auch der größte indoor Regenwald der Welt! Insgesamt passen sagenhafte 6.000 Besucher in den Dom und innerhalb der Ferien oder auch an Wochenenden, wird diese Besucherzahl auch gerne erreicht.
Wer da sein Handtuch nicht schnell genug auf eine der bereitstehenden Sonnenliegen ausbreitet hat verloren. Da bleibt dann „nur“ noch ein Platz im Sand oder am Beckenrand übrig. Also alles ganz wie im Urlaub.
Im Sommer steht zudem noch die große Aussenanlage Amazonia zur Verfügung, welche ich mir aufgrund der eisigen Temperaturen im Februar, allerdings nur mal ganz kurz angesehen habe.
Von Außen sieht die Halle wie ein Gelände des CIA aus, die dort streng geheime Alien Experimente vor der Öffentlichkeit versteckt. Der Anblick ist wirklich beeindruckend und ein beliebtes Fotomotiv.
Im Inneren wird es allerdings sehr gemütlich. Kaum durch die Tür, kommt Urlaubsstimmung auf und das liegt nicht nur an den angenehmen 26 Grad und der hohen Luftfeuchtigkeit die dort der Wetterstandard sind. Ein weiterer Grund sind auch all die kleinen Gebäude und Hütten, im Stil diverser Urlaubsregionen, die durch die ganze Halle verteilt erbaut wurden.
Ein Hauch von Thailand, Bali, Samoa oder auch Marokko ist überall zu erkennen. Der Dom – wie die Halle gerne genannt wird – ist aufgrund des Regenwalds üppig grün und es gibt sogar einen recht langen Strand entlang der sogenannten Südsee.
Auf die Reihenfolge kommt es an!
Die Wassertemperatur der Südsee beträgt angenehme 28 °C. Dort, auf den Rutschen oder auch im neuen Amazonien Außenbereich, sollten die ersten Stunden im Wasser verbracht werden. Im Amazonien Außenbereich gibt es zudem einen 250 Meter langen Strömungskanal, der ziemlich viel Spaß macht.
Aus eigener Erfahrung möchte ich darauf hinweisen, dass Haustürschlüssel in der Strömung, sehr schnell verloren gehen können.
Wird der Körper so langsam etwas frischer, ab in die Bali-Lagune! Dessen Wassertemperatur beträgt 32 °C und ist damit sehr angenehm. Dort ist dann auch mehr Entspannung als Action angesagt, denn ein Strömungskanal, Wasserfälle und zwei Whirlpools laden eher zum ruhigen Verweilen ein.
Aber Achtung. Nach der ersten Stunde in dem warmen Wasser, ist der Weg zurück in die dann gefühlt kalte Südsee, nicht mehr so einfach.
Sobald Du den Punkt erreichst, bei dem auch die Becken der Bali-Laguna den Körper nicht mehr warm halten können, empfehle ich den Gang in den Sauna & Spa Bereich!
Dort stehst du regelrecht vor der Qual der Wahl und kannst dich zwischen Nebelgrotte, Salzgrotte, Lehmhütte, Baumsauna, Kristallwelt oder auch einer Kräuterschwitzhütte entscheiden. Von ordentlichen 95°C bis für mich angenehmere 65°C ist wirklich alles dabei.
Alternativ kannst du dich auch bei einer klassischen Thai-Massage durchkneten lassen oder du probierst wie wir, einfach gleich alles aus!
Im Wellness Bereich herrscht übrigens Handy Verbot und zumindest in den Saunen, haben auch Textilien nichts zu suchen. Für die Wege zwischen den Saunen, gibt es Bademäntel zum ausleihen. Ich durfte ausnahmsweise vor den regulären Öffnungszeiten mich umsehen und ein paar Fotos machen.
Ein großer Bonus des Tickets für den Sauna & Sap Bereichs, sind weitere Liegen die dort zur Verfügung stehen und weniger schnell belegt sind, als direkt an den großen Schwimmbecken.
Im Tropical Islands übernachten?
Im Tropical Islands lässt es sich wunderbar übernachten und ich empfehle es sogar! Wie zuvor erwähnt, kann es tagsüber recht voll werden und da ist es ideal, wenn du dich zwischendurch in dein Zimmer, Bungalow oder Zelt zurückziehen kannst.
Mein Zimmer wirkte wie auf einem Markt in Marokko und war einfach super bequem. Ich hatte einen kleinen Kühlschrank mit ein paar kostenlosen Getränken, einen TV, jede Menge Stauraum und sogar eine Klimaanlage.
Ein weiterer, wenn nicht sogar der größte Vorteil einer Übernachtung im Dom ist, dass sobald alle Tagesgäste die Halle verlassen, du noch entspannt in den Schwimmbecken herumplanschen kannst. Wir saßen teilweise bis spät in die Nacht im Whirlpool und sahen oft keine anderen Gäste!
So muss es sich anfühlen, wenn man in einem Themenpark über Nacht aus Versehen eingeschlossen wird, und genau das, macht Tropical Islands auch so speziell!
Außerdem ist es super angenehm, einfach nur noch Badehose zu tragen und besonders im Winter, für ein oder zwei Tage gar nicht mehr in die Kälte raus zu müssen.
Solltest du dies aber bevorzugen, dann stehen auch Mobile-Homes auf dem Gelände zur Verfügung, die wohl auch sehr komfortabel ausgestattet sind. Auch ein Camping Platz ist vorhanden, wobei dies dann doch eher was für den Sommer ist.
Für das leibliche Wohl wird gesorgt!
Wenn du in der Halle übernachtest, kannst du entweder mit einem Frühstücksbuffet im Sawadee oder ganz à la carte im Palm Beach Restaurant in den Tag starten.
Das Buffet muss sich nicht verstecken und toppt so einiges, was ich aus anderen Hotel Anlagen kenne! Es gibt alles was man von einem interkontinentalen Frühstück erwartet (ja sogar Laugensemmeln gibt es, liebe Leser aus Bayern).
Dazu noch frisch gepresster Orangensaft und ein ordentlicher Kaffee aus dem Vollautomaten. Falls dich interessiert, wie viele Eier oder Orangen an solch einem Tag über die Tische gehen, gibt es auf dem YouTube Kanal vom Deutschlandjäger interessante Interviews dazu.
Wir probierten aber auch die Angebote im Palm Beach Restaurant aus und da gibt es dann so Köstlichkeiten wie Eggs Benedict, Bircher Müsli oder ordentliche Smoothies.
Mittags steht neben diese beiden Restaurants noch zusätzlich der Mondial Food Court zur Verfügung. Da dreht sich die Speisekarte dann eher um so Klassiker wie Currywurst, Schnitzel und Pizza Pasta. Aber auch kleinere Snacks wie Obstsalat, Sandwiches oder Wraps stehen auf der Karte.
Für meinen Geschmack ist dies, zumindest bei den Hauptspeisen, ein bisschen zu deftig und zu sehr Kategorie Fastfood. Immerhin will ich mich ja nach der Mittagspause wieder direkt die Rutschen runter stürzen!
Ab 17 Uhr kommt dann noch das Tropical Garden als Restaurant dazu. Eine etwas anspruchsvollere Küche im schicken Ambiente. Da schadet es dann auch nicht, mal etwas mehr als nur die Badehose anzuhaben.
Die Alternative zu den Restaurants innerhalb der Halle, ist nur ein paar Kilometer entfernt im Örtchen Schlepzig zu finden. Das Seinerzeit zum Beispiel ist ein wirklich uriges und zugleich modernes Brauhaus, mit bester Hausmannskost und selbst gebrautem Bier!
Hätte ich so nicht in dem verschlafenen Örtchen erwartet und der Weg durch den dunklen Wald, lohnt sich dafür.
Spaziergang durch den Regenwald.
Ein Highlight der ganzen Anlage ist natürlich der satt grüne Regenwald, der sich komplett durch den Dom und um die Wasserbecken der Lagune schlängelt.
Die Gärtner haben es tatsächlich geschafft, in dieser Halle tausende Pflanzen und hunderte verschiedene Arten aus allen Ecken der Welt anzupflanzen! Das ist schon sehr speziell und eine immense Arbeit.
An mehreren Wasserstellen sind Schildkröten oder Fische unterwegs und sogar Flamingos stehen da zwischen dem dichten Grün herum und warten geduldig auf ihr Futter.
Das Mückenspray darf beim Spaziergang in der Tasche bleiben, denn die Plagegeister gibt es dort nicht. Nicht vergessen solltest du dafür die Sonnencreme nicht, denn die durchsichtige Dachfolie der Südseite des Doms, lässt Sonnenstrahlen fast komplett durch.
Für den Spaß Zwischendurch.
Wenn Du den Regenwald bzw. die komplette Anlage mal von oben bestaunen möchtest, dann ist dies mit dem Island Ballooning möglich. Entweder geht es mit einem kleinen Fesselballon an einer Stelle hoch auf 60 Meter oder du nimmst die gemütlichere Variante im Korbballon. Der steigt dann „nur“ auf 15 Meter und ein fleissiger Mitarbeiter zieht diesen einmal quer durch den Dom.
Der Blick von oben lässt die einzelnen Becken wie eine Art Miniaturwelt aussehen und ist schon recht spaßig. Ich habe daher gleich mal zwei Runden gedreht.
Wem das alles zu hoch ist, der kann auch eine Runde Minigolf spielen oder sich gleich wieder in die Fluten stürzen.
Alternativ kannst du natürlich auch mal einen Ausflug in die nähere Umgebung machen. Wir unternahmen zum Beispiel eine super entspannte Kahnfahrt auf der Spree. Versorgt mit leckeren Schnittchen und ordentlich Glühwein, waren dann auch die frostigen Temperaturen des Februars kein Problem mehr für uns.
Ebenfalls interessant und – zumindest im Sommer – ein super Ort für eine längere Pause an der frischen Luft, ist der Hofgarten der Spreewood Distillers.
Deutschlands erste Roggen Whiskey Destillerie, bei denen wir eine Verkostung und Führung durch die wunderschönen Produktionsgebäude machten. Sehr schick, sehr schmackhaft und eine tolle Idee. Komme gerne wieder!
Beides ist in dem Örtchen Schlepzig zu finden, knapp 10 km vom Tropical Islands entfernt und mit dem Auto als auch Fahrrad problemlos zu erreichen.
Anfahrt zum Tropical Islands.
Wo wir gerade beim Thema sind. Die Anfahrt zum Tropical Islands ist denkbar einfach. Vom Berliner Hauptbahnhof sind es knapp 70 Kilometer. Also mit dem Auto in einer guten Stunde problemlos zu schaffen.
Die Adresse vom Tropical Islands lautet, Tropical-Islands-Allee 1, 15910 Krausnick.
Mit dem Zug dauert es kaum länger und du fährst direkt bis zur Haltestelle Brand Tropical Islands. Bei Ankunft wartet bereits, für die letzten Meter bis zum Dom, ein kostenloser Shuttle Bus auf neue Besucher.
Spreewaldlinie 506: Für die Verbindung zwischen den Ortschaften Schlepzig, Lübben und dem Tropical Islands, gibt es nun eine neue Buslinie. Weitere Infos dazu, gibt es HIER.
Die Preise im Tropical Islands
Kommen wir zu einem nicht ganz unwichtigen Punkt, den Preisen vom Tropical Islands. Die Eintrittspreise wie auch die Kosten für Verpflegung vor Ort, sind zwar für die gebotene Leistung nicht sonderlich hoch, können sich aber schnell summieren.
- Ein Tagesticket schlägt mit 42 Euro zu Buche. Wenn auch der Saunabereich mit genutzt werden möchte, sind es 49,- Euro.
- Wer nur nur kurz für 3 Stunden reinschnuppern mag, der ist morgens mit 12,- Euro und abends ab 20 Euro dabei.
- Ein Zelt in der Halle kostet ab 75,- Euro, ein Zimmer ab 120,- Euro pro Nacht und pro Person. Mit inbegriffen sind dann allerdings die Eintrittsgelder wie auch das Frühstück.
Stand der Dinge März 2018. Aktuelle Preise und spezielle Angebote, sind auf Tropical-Islands.de zu finden.
Noch hinzu kommen natürlich Kosten für alle weiteren Speisen, Getränke und Snacks. Wobei es auch Klamotten und diverse Souvenirs dort zu kaufen gibt. Der kleine Chip am Handgelenk, welches für das bargeldlose Bezahlen genutzt wird, kann also selbst bei den moderaten Preisen der Restaurants und Bars, richtig heiß laufen!
Es lohnt sich dementsprechend online nach Sonderangeboten, wie dem Online-Best-Price Ticket, oder Gutscheine für Tropical Islands Ausschau zu halten und so früh wie möglich zu buchen. Generell empfiehlt es sich bei der Planung, die Wochenenden und vor allem auch Ferien oder Feiertage zu vermeiden.
Mein Fazit zum Tropical Islands?
Ich hatte von Tropical Islands zwar wiederholt gehört, eine wirkliche Vorstellungen was mich in der Halle erwartet, hatte ich dagegen nicht. In einem Erlebnisbad zu Übernachten, das sich mitten im Spreewald befindet, stand bisher auch nicht wirklich weit oben auf unserer ToDo.
Überraschenderweise fand ich den ganzen Aufenthalt dort aber wirklich angenehm und wir hatten sehr viel Spaß. Bis spät in die Nacht zu schwimmen und in einem beheizten Whirlpool zu sitzen, diese unglaublich große Auswahl an Saunen zu haben oder im winterlichen Februar, die Badehose gar nicht mehr ausziehen zu müssen, war schon ein Vergnügen.
Wenn man den Aufenthalt auch noch mit Ausflügen in die Umgebung kombiniert, lässt es sich dort wirklich gut entspannen!
Klar hat man ständig den Film Truman Show vor Augen, wenn man vor der Wolkentapete der Südsee unterwegs ist und das Thema Nachhaltigkeit brauche ich erst gar nicht ansprechen. Immerhin wird diese gigantische Halle ununterbrochen auf 26 Grad aufgeheizt und die Zimmer dann per Klimaanlage wieder herabgekühlt.
Etwas fehl am Platz empfinde ich so manche Tiere in der Anlage. Klar freut man sich im ersten Moment, Flamingos im Regenwald stehen zu sehen, nur stehen die dort schon seit Ewigkeiten und der Regenwald ist für sich alleine schon ein echter Hingucker. Auch die beiden Aras, welche etwas verloren im Käfig sitzen, würden die Halle nicht weniger attraktiv machen, wenn sie nicht da eingesperrt wären.
Wenn überhaupt, dann reicht es doch vollkommen aus, wenn ein paar Zierfische und Schildkröten im Regenwald zu sehen sind. Mehr und vor allem auch größere Tiere, benötigt so ein tropisches Spaßbad mit tausenden von lautstarken Besuchern doch wirklich nicht.
Sehr positiv ist mir die Freundlichkeit des Personals aufgefallen. Bei der Masse an Besuchern pro Tag, ist dies ja schon fast verwunderlich. Ich habe den Servicegedanken auch gleich mal auf die Probe gestellt, und meinen Schlüssel in der Strömung von Amazonia verloren. Am Abend wurde dieser von den Bademeistern aus dem Auffangbecken gefischt und ich bekam meine 40- Euro „Strafgebühr“ für den Ersatzschlüssel, direkt wieder gutschrieben.
Auch die Sauberkeit in der gesamten Halle möchte ich kurz erwähnen, denn da kann sich so manch andere Therme, eine große Scheibe von abschneiden! Ständig sind Reinigungsteams unterwegs und Bademeister bzw. Rettungsschwimmer stehen ebenfalls, wohlgemerkt Tag und Nacht, zur Verfügung.
Gut aufgehoben kann man sich dort eh fühlen, denn Tropical Islands verfügt über eine eigene Werksfeuerwehr die im Notfall, sofort zur Stelle ist.
Was hälst Du von solch einer tropischen Urlaubswelt mitten im Spreewald? Genuß oder Horror?
Offenlegung: Ich wurde zu dem Recherche Besuch von Tropical Islands eingeladen. Vielen Dank dafür!
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!