Rund um Garmisch-Partenkirchen warten so einige Naturhighlight darauf, erkundet zu werden. Dazu zählen auch die beeindruckenden Kuhfluchtwasserfälle bei Farchant. Sie bestehen aus insgesamt drei Hauptfällen, die zusammen eine Fallhöhe von über 270 Metern haben. Somit einer der höchsten und schönsten Wasserfälle Deutschlands.
Das Beste an der Rundwanderung ist dabei die Nähe der Kuhfluchtwasserfälle zum Bahnhof Farchant. Beim Dorfladen noch etwas Verpflegung einkaufen, kurz über die Brücke der Loisach und schon geht es los in die Natur.
Hervorragend für eine spontane Tour am Nachmittag oder wenn man die Wasserfälle mit einer längeren Tour, zum Beispiel über den Philosophenweg zum Wank in Partenkirchen verknüpfen mag.
Doch bevor es zu den Wasserfällen geht, startet man auf dem Waldlehrpfad, der einem noch einiges über Flora und Fauna sowie die Bedeutung des Waldes für das Ökosystem zu vermitteln. Entlang des Pfades finden sich zahlreiche Informationstafeln, die interessante Fakten und Informationen über die Bäume, Pflanzen und Tiere des Waldes bieten.
An einigen Stellen gibt es interaktive Stationen, an denen man sich aktiv beteiligen und mehr über den Wald lernen kann, z. B. durch Schätzen des Alters oder Höhe eines Baumes. Der Weg ist daher auch bei Familien mit Kindern sehr beliebt und zu empfehlen.
Aber auch wer ohne Kind unterwegs ist, sollte nicht direkt zu den Wasserfällen einfach nur durchsausen. Denn an einer leicht zu übersehenden Abzweigung wartet auf einer Wiese eine kleine Holzterrasse mit einem Premium Ausblick Richtung Zugspitze!
Am Kuhfluchtgraben angekommen, ist man wieder schön im Schatten und direkt am Wasser. Der Rundwanderweg eignet sich daher auch oder besonders an heißen Sommertagen. Am besten noch nach einigen Regentagen, damit die Wasserfälle ordentlich gefüllt sind.
Fun Fact: Der Name „Kuhflucht“ stammt von der Legende, dass Kühe in der Vergangenheit diesen Pfad nutzten, um sich vor Unwettern in den Bergen zu schützen oder auch einfach nur im Schatten ausruhen wollten.
Am Anfang des Weges wurde eine wunderbare Kneippanlage errichtet, die genug Platz hat, dass man selbst an gut besuchten Wochenenden sich hier in Ruhe im eiskalten Gebirgswasser abkühlen kann. Am besten für den Rückweg aufheben, wenn die Füße schon etwas beansprucht wurden.
Wie stark die Füße beansprucht werden, kommt ganz darauf an, wie viel man von den oberen Wasserfällen erkunden möchte und wie trittsicher man dabei auch ist!
Gleichen die ersten zwei Kilometer bis zur Brücke eher einem gemütlichen Waldspaziergang, mit mäßiger Steigerung, ist der Weg weiter, zu den einzelnen Aussichtspunkten der oberen Wasserfälle dann doch deutlich steiler, und hat schon mehr von einer Bergwanderung.
Der Pfad ist außerdem, dank so mancher Wurzel auf dem unebenen Boden, recht rutschig und wir sahen dort schon einige Touristen, die zwar locker hoch, beim Weg wieder runter aber dann doch etwas Probleme hatten.
Was übrigens auch für den Schotterweg ab der Brücke gilt. Es gibt ja irgendwie nichts rutschigeres, als einen aufbereiteten Wanderweg mit Kieselsteinen hinunterzulaufen. Wenn wir mal am Berg ausrutschen, dann eigentlich immer am Ende und auf solchen Wegen.
Wanderstöcke dabei zu haben, schadet bei einem Bergweg generell nicht!
Wer dem Pfad zu den mittleren Wasserfällen folgt, wird irgendwann vor einer Hinweistafel „Trittsicherheit erforderlich!“ stehen, denn der weitere Verlauf Richtung Hoher Fricken ist dann als schwer und nur für erfahrene Bergwanderer eingestuft und zu empfehlen. Von dort würde es zum Beispiel auch zu einer Tour auf die Weilheimer Hütte gehen.
Doch auch bereits bei den mittleren Wasserfällen bietet sich ein wunderbarer Blick auf die tosenden Wassermassen, wie sie den Berg hinunter in die Schlucht rauschen.
Unterwegs und auch an der Brücke gibt es mehrere wunderbare Picknick-Plätze direkt am Wasser und immer wieder Sitzgelegenheiten. Der Weg ist zwar von der Entfernung her recht kurz, doch es lassen sich hier gut und gerne 2-3 Stunden verbringen.
Zurück geht es dann über die restliche Strecke des Waldlehrpfads, der die Runde zurück nach Farchant dann komplett macht. Alternativ, geht es auf dem Philosophenweg einfach direkt weiter bis nach Partenkirchen.
Ein bestens ausgebauter Pfad durch den Wald, fernab der überfüllten Bundesstraße und einem herrlichen Panoramablick in Richtung Zugspitze und Wettersteingebirge. So kommen weitere 4-5 Kilometer auf den Tacho, allerdings mit so gut wie keinen Höhenmetern und daher insgesamt recht gemütlich zu gehen.
Ziel ist in dem Fall dann die Talstation des Wank, von wo aus es über die Wallfahrtskirche St. Anton weiter zur urigen Ludwigstraße – sehenswerte Altstadt von Partenkirchen mit tollen Geschäften als auch Restaurants – und dem Bahnhof von Garmisch-Partenkirchen geht.
Wer aufmerksam ist und mit dem Zug oder Auto von München aus anreiste, wird aus dem Fenster die Kuhfluchtwasserfälle erneut in der Ferne erspähen.
Der Zutritt zu den Kuhfluchtwasserfällen ist übrigens ganzjährig möglich und kostenlos! Im Winter waren wir selbst bisher noch nie vor Ort. Sicherlich ebenfalls sehr spannend und steht schon auf unserer ToDo.
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!