Endlich wieder auf den Straßen Amerikas unterwegs, unbegrenzte Freiheit wie man so schön sagt und dieses mal befinden sich so viele „da wollte ich schon immer mal hin“ Ziele auf unserer Strecke, dass uns die Routenplanung nicht gerade einfach fiel.
Unser Ziel steht jedenfalls fest: Bis zum 14. Juni müssen wir von Los Angeles nach Seattle kommen, um unseren bereits gebuchten Flug nach Alaska nicht zu verpassen!
Unterwegs werden wir neben Städte-Highlights wie San Francisco auch mehrere Nationalparks besuchen und durch so einige Bundesstaaten reisen.
Es kommen jedenfalls ein paar Tausend Meilen auf dem Tacho unseres Mietwagens dazu!
Greyhound Bus nach Los Angeles
Doch um unseren Mietwagen in Empfang zu nehmen, mussten wir erstmal von San Diego nach Los Angeles kommen. Der Grund dafür ist die von San Diego aus recht teure Einwegmiete, die bei Abgabe in Seattle angefallen wäre und wir mit der Übernahme des Wagens am Flughafen von L.A. vermeiden konnten!
Ursprünglich wollten wir für den Weg den Pacific Surfliner nehmen, doch das Wetter war für eine Tour entlang der Küste – wofür der Zug recht bekannt ist – zu bewölkt und der Preis für das Ticket war uns dann irgendwie zu hoch.
Wir nutzten für die Fahrt daher die günstigste Version und stiegen für gerade mal 13,- USD in einen Greyhound Bus ein.
Nach den recht luxuriösen Bussen in Mexiko, war dies ein ganz schöner Abstieg könnte man sagen…
Vor dem Boarding wurde unser Gepäck noch kurz nach Waffen und Alkohol durchsucht und man versäumte es nicht uns „nett“ darauf hinzuweisen, dass wenn wir Drogen mitnehmen, direkt in den Knast gehen würden!
Eine dann doch recht merkwürdige Begrüssung, doch als wir einen Teil der mitreisenden Passagiere so sahen, wurde uns klar, warum es dieses Prozedere wohl gibt.
Nach ein paar Stunden spuckte uns der Bus in einer recht trostlosen Ecke vom Arts District in L.A. aus und nach einer weiteren Stunde in 2 zwei verschiedenen Linienbussen dieser eindeutig zu großen Stadt, erreichten wir dann auch endlich unser Hostel in East Hollywood.
Auf öffentliche Verkehrsmittel in Los Angeles angewiesen zu sein ist eher nicht zu empfehlen, wobei mit dem eigenen Wagen durch diese Stadt zu fahren irgendwie auch nicht besser ist.
Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass ich absolut kein Fan von Los Angeles bin.
Wir waren 2010 schonmal in Los Angeles unterwegs und mein einziges wirkliches Highlight war herauszufinden, dass Arnold Schwarzenegger quasi die selbe Handgrösse hat wie ich…
Dieses mal sollte es ein Jeep sein!
Springen wir also direkt zum Flughafen, wo der von uns über Billiger-Mietwagen.de gebuchte Jeep beim Anbieter Alamo wie bestellt bereitstand.
Ein schicker Jeep Patriot! Nicht zu gross aber auch nicht zu klein, um sich zwischen den riesigen Fullsize SUV’s auf Amerikas Straßen noch wohl zu fühlen.
Wir nutzen bei einer Mietwagen Buchung immer ein „rund um sorglos Paket“.
Bedeutet, eine Versicherung für alles (Glas, Reifen & Unterbodenschutz), keine Selbstbeteiligung, alle Kilometern frei und die höchst mögliche Haftpflichtversicherung die es gibt.
So kann ich sorgenfrei aufs Gaspedal drücken und die ganzen – im Vergleich deutlich teureren – Angebote von Alamo bei der Übernahme einfach lächelnd ablehnen, ohne mir erst Gedanken darüber machen zu müssen.
Beim Navi – ja, wir fahren sehr gerne mit einem Navigationsgerät – setzen wir schon immer auf TomTom Go, welches wir uns auch lieber direkt kaufen.
Die kleine Version gibt es inkl. Kartenmaterial schon für weniger als 100 Euro, also aufsummiert deutlich günstiger als die Tagespreise des Auto-Vermieters, und die Geräte wie auch Karten sind einfach top und zuverlässig!
… und es wurde höchste Zeit unser TomTom mal wieder zu nutzen, denn seit unserem letzten Roadtrip durch die schottischen Highlands schleppe ich es immerhin quer mit mir durch die Welt.
Da der bekannte Venice Beach quasi zwischen Flughafen und der Auffahrt zum Highway 1 liegt, legten wir dort noch einen kleinen Zwischenstopp ein um L.A. Goodbye zu sagen.
Der Zwischenstopp wurde dann allerdings ungewollt länger als geplant, da unser Wagen kurzerhand von Demonstranten und TV Teams umzingelt wurde. Zum Glück entschlossen sich diese aber nach einer kleinen Kundgebung weiter zu ziehen und die Polizei konnte unsere Parkbucht wieder frei geben.
In Gedanken sahen wir schon unseren schicken Jeep als Straßenblockade brennend auf CNN! Welch ein Start wäre dies für unseren Roadtrip gewesen …
Unterwegs auf dem legendären Highway1
Der Highway 1 ist neben der Route 66 die wohl bekannteste Straße der USA und ein echtes Paradies für jeden Roadtrip Liebhaber! Von Los Angeles hoch bis San Francisco sind es so ca. 800 Kilometer und für die Strecke sollte mindestens eine Übernachtung mit eingeplant werden.
An sehenswerten Highlights mangelt es unterwegs wahrlich nicht und auch eine komplette Woche wäre für die Strecke durchaus kein Problem!
An unserem ersten Tag auf dem Highway 1 hatten wir allerdings ein Wetter, was wir vielleicht in Schottland erwartet hätten aber sicher nicht in Kalifornien.
Es war ziemlich frisch, die meiste Zeit dicht bewölkt und sogar öfters ein wenig neblig!
Die schroffe Küste und kurvige Straßenführung wurde dadurch aber nicht weniger interessant, außerdem bekamen wir noch eine unerwartete Begrüssung zum Start, welche alles wieder wett machte.
Nach nichtmal einer Stunde Fahrt sahen wir einige Menschen am Straßenrand stehen und aufs Meer hinausblicken. Also stellten auch wir kurzerhand unseren Wagen ab und noch während ich meine Wagentür zuschlug, sah ich eine ordentlich große Flosse aufs Meer klatschen!
Es begleiten uns mehrere Grauwale, die ohne Probleme von der Straße aus zu sehen, leider aber trotzdem zu schnell für mich und meine Kamera waren.
Weniger schnell und dafür ziemlich fotogen waren dagegen die paar hundert See-Elefanten und Seelöwen bei Piedras Blancas. Eine unglaubliche Anzahl von diesen Tieren faulenzt dort vor sich hin und gibt mehr oder weniger merkwürdige Laute von sich!
Wobei nicht alle nur faul rumlagen. Die größeren Exemplare hatten Dauerzoff mit ihren Nachbarn, andere wiesen unentwegt den Nachwuchs der Kolonie zurecht und so manch einer übte wohl schon für die nächste Paarungszeit.
Piedras Blancas ist nicht weit von der Stadt San Luis Obispo entfernt, welche mehr oder weniger auf halber Strecke liegt und wir daher auch für eine Übernachtung nutzten.
Bei jedem Roadtrip durch die USA darf ein erster Stopp im Walmart Supercenter nicht fehlen!
Eine Thermoskanne, Tupperdosen, eine ordentlich große Kühlbox sowie einen kleinen Gaskocher von Coleman und sonstigen Kleinkrams. Coleman ist die Outdoormarke von Walmart und im Vergleich mit Artikeln bei Shops wie Big 5 echt unschlagbar günstig.
Wir packten vorsichtshalber auch einen Schlafsack direkt mit ein, über den wir bereits im Yosemite Park, bei einem Kälteeinbruch, schon mehr als froh waren!
Eis für die Kühlbox gibt es bei so gut wie allen Motels kostenlos!
Wer sich jetzt über das komplette Topfset auf dem Foto wundert dem sei gesagt, ein einzelner Topf und Pfanne kostet einiges mehr als solch Walmart Komplett-Set für gerade mal 10,- USD.
Es gibt doch nichts besseres, geschmacklich wie auch budgettechnisch, als sich an einer Picknick Area oder im Motel etwas selbst zubereiten zu können!
Siehe auch unser Instagram Foto von der Route 66 unterwegs auf der Route 66. Im Topf brutzelt gerade Schweinefleisch und einiges an Gemüse.
Und keine Angst, in den USA ist man damit nicht alleine. Wir hatten sogar schon Leute mit einem BBQ Grill auf der der Ladefläche eines Pickups vor dem Motelzimmer stehen gehabt!
Endspurt Richtung San Francisco
Je näher wir San Francisco kamen, desto besser wurde das Wetter und die Sonne liess sich immer öfters blicken. Wir kamen unserer ursprünglichen Vorstellung vom Highway 1 in Kalifornien dann doch noch näher!
So hielten wir noch bei einigen Aussichtspunkten, entspannten am Strand und bereiteten uns auf den wuseligen Verkehr von San Francisco vor.
Ist Autofahren auf den Highways von Amerika noch so entspannt, rund um größere Städte kann es ziemlich stressig werden. 4 oder auch mal 5 Spuren, eine irgendwie verwirrende Verkehrsführung und noch verwirrtere Autofahrer, welche weder Blinker benutzen, noch den Begriff Schulterblick kennen.
Normalerweise bin ich also nicht sehr scharf darauf durch amerikanische Grossstädte zu fahren, doch bei San Francisco war dies komplett anders. Auf die hügelige Straßenführung freute ich mich wie ein kleines Kind.
… und es war noch spassiger als erwartet!
Katrin
Vielen Dank für diese vielen tollen Informationen. Wir fliegen im Mai das erste Mal in den Westen von San Diego über Las Vegas, San Francisco nach Los Angeles und werden hier einige Tipps von euch mitnehmen.
Timo
Huhu!! :)
Dieser Beitrag gefällt mir sehr!!
Das ist ja sowas von Cool, was Ihr alles erlebt habt!
Es ist auch ein Traum von mir, diese tollen Ereignisse zu sehen!
LG
Timo :)
Oliver
Besten Dank Timo. Wünsche dir viel Erfolg beim verwirklichen des Traums & Spaß beim planen!