Antigua, eine kleine farbenfrohe und absolut liebenswerte ehemalige Kolonialstadt im Schoße dreier Vulkane und nur wenige Kilometer von der Hauptstadt Guatemala City entfernt.
So gut wie jeder der in Guatemala unterwegs ist, wird mindestens einmal in Antigua landen und vor dem berühmten Torbogen Santa Catalina stehen. Entsprechend „touristisch“ ist das Zentrum der Stadt ausgebaut.
Vor allem auch, da zum Wochenende hin ganze Wagenkolonnen aus der Hauptstadt nach Antigua kommen, denn auch bei Guatemalteken ist Antigua sehr beliebt.
Zurecht, denn Antigua hat unglaublich viel zu bieten, ist super entspannt und besonders im Vergleich mit Guatemala City auch sehr sicher.
Aber immer der Reihe nach…
Unsere Anfahrt von San Pedro la Laguna am Atitlán See war äusserst kurvenreich und dank übelster Schlaglöcher – welche teils im Slalom umfahren werden mussten – auch mehr als holprig.
Erst ab erreichen der Schnellstrasse, quasi auf der anderen Seite der Berge, wurde die Strecke wieder ruhig und entspannt, auch wenn unser Fahrer öfters mal dachte, er sei Formel 1 Pilot.
Der Ausblick den wir bei der Fahrt aber erneut auf den See erhaschen konnten – der Weg führt anfangs hoch auf über 2.000 Meter und direkt an der Indian Nose vorbei – entschädigte für jedes Grummeln im Bauch!
Wie es aber in solch einer Situation ist, gequetscht in einem alten Minivan, verpasst man stets den Zeitpunkt für ein gutes Foto oder erwischt nur den nächsten vorbeiziehenden Baum …
Unsere Ferienwohnung in Antigua
Da wir für insgesamt 2 Monate in Antigua bleiben, Dezember und Januar, suchten wir uns erneut via airbnb eine nette Ferienwohnung mit richtiger Küche und schnellem Internet.
In Antigua hat man so ziemlich die Qual der Wahl bzgl. Unterkünfte und für jedes Budget lässt sich etwas für einen längeren Aufenthalt finden.
Von günstigen Zimmern in Homestays bis hin zu riesigen Villen mit grosszügigem Pool, zig Schlafzimmern und Personal ist einfach alles vorhanden, preislich gehts dabei dann aber auch fast ohne Limit nach oben.
Dies dürfte vor allem an der Beliebtheit Antiguas bei älteren Touristen aus den USA, Canada und den reicheren Wochenendbesuchern aus der Hauptstadt liegen.
Ein Objekt schöner als das Andere. Häuser, wo man am liebsten direkt fest einziehen möchte!
Obwohl Weihnachten und Silvester vor der Tür standen, war der lange Zeitraum für den wir buchten dann ein großer Vorteil bei unseren Anfragen und die Bestätigung für eine Wohnung in bester Lage – zum Preis von weniger als 20 Euro die Nacht – kam dann doch relativ schnell!
Dies ist echt ein Vorteil bei airbnb & Grund warum wir dieses Portal auch immer wieder gerne nutzen. Man sieht zwar immer erst die Tagespreise, kann aber oft auch umstellen auf Monats,- bzw. Wochenpreise und vor allem den Anbieter einer Wohnung vorher unverbindlich kontaktieren.
Bei einem längeren Aufenthalt nach einem Rabatt zu fragen, auch wenn dieser nicht angezeigt wird, kostet ja nichts! Wir zahlen jetzt für die komplette Wohnung etwas weniger, als wir für ein Privatzimmer mit Bad in den meisten Hostels hier zahlen würden.
Jepp, Antigua ist nicht unbedingt die günstigste Ecke von Guatemala!
Und besser hätten wir es für den Preis kaum treffen können!
Perfekte Lage in einer ruhigen Straße, super Blick auf die Vulkane und trotzdem nur wenige Minuten vom zentralen Platz entfernt.
Von Fisch bis Obst, hier halten regelmäßig kleine Pickup Trucks welche uns alles frisch zum Schnäppchenpreis verkaufen und sogar der Eismann kommt täglich mit seinem Roll-Wagen vorbei gelaufen!
Außerdem haben wir auch die Caoba Organic Farm direkt um die Ecke, um uns mit frisch geerntetem Bio Gemüse, Eiern von glücklich freilaufenden Hühnern etc… einzudecken.
Wer hätte das erwartet!?
Wir haben einen großen Garten, mit schicken Brunnen und einem netten Gärtner welcher auch zeitgleich Wachmann hier ist …
eine rustikale Küche mit genug Platz für eine ganze Familie und für die frischen Abende einen schicken offenen Kamin.
In der oberen Etage wartet ein großes Schlafzimmer mit allem was man so benötigt, einem Bad und einem begehbaren Kleiderschrank.
Aktive Vulkane in der Nachbarschaft
Sozusagen als i-Tüpfelchen haben wir noch einen freien Blick auf den Vulkan Agua vom Bett und dem Vulkan Fuego, vom Badezimmer aus.
OK, fast frei. Die Gitterstäbe welche hier vor allen Fenstern aus Sicherheitsgründen hängen, wie auch der Baum, welcher etwas den Blick auf den Schlot vom Fuego Vulkan verdeckt, stören ein wenig.
Die ersten Tage die wir hier in Antigua verbrachten waren etwas stärker als normal von Erdbeben geprägt, was den aktiven Vulkan Fuego anscheinend noch zusätzlich anfeuerte.
In einer Nacht konnten wir nicht nur sein übliches Grollen hören, sondern ihn sogar deutlich – vom Badezimmer aus – beim Lava spucken beobachten! Erlebt man auch nicht alle Tage.
Die Erdbeben haben zum Glück wieder nachgelassen bzw. aktuell ist es sogar komplett ruhig.
Insgesamt aber schon recht speziell einen aktiven Vulkan in der Nachbarschaft zu haben, dessen aufsteigenden Rauch man mehrmals täglich sieht und sobald es Abends ruhig ist, die Ausbrüche auch hören kann.
Wer sich den Spaß näher ansehen möchte, kann den benachbarten – inaktiven – Vulkan Acatenango in einem längeren Hike besteigen, dort übernachten und sich das Spektakel herausschiessender Lava in der Dunkelheit der Nacht ansehen!
Neben dem Fuego gibt es einen weiteren aktiven Vulkan in direkter Nähe, den Pacaya. Diesen kannst Du sogar teilweise besteigen und dir die erkaltete Lava mal näher ansehen.
Glühende Lavafelder gibt es dort aktuell bzw. seit dem letzten Ausbruch im März 2014 leider nicht mehr zu sehen!
Was macht Antigua so attraktiv?
Für mich ist Antigua aus mehreren Gründen recht faszinierend und liebenswert. Der Kontrast zwischen den alten Gebäuden – Ruinen der Kolonialzeit – welcher sich quer durch die Stadt zieht, wie auch der Mix aus Touristen und Einheimischen lässt hier keinen Tag wie den anderen aussehen.
Wie wir Weihnachten hier erleben konnten, kannst Du im vorherigen Artikel nachlesen.
Dazu noch die wohl nettesten Einwohner, welche man sich so vorstellen kann. In Mexiko haben wir ja schon gedacht, wie freundlich sind die Leute hier eigentlich, in Guatemala empfinden wir dies aber irgendwo noch intensiver.
Ständig werden wir auf der Straße nett gegrüsst und überall sitzen Familien mit nem Lächeln im Gesicht. Wer mag, benötigt hier keine 2 Minuten um mit jemand fremden ins Gespräch zu kommen.
Am besten lässt sich dies in den Parks der Stadt beobachten, wo sich jung und alt trifft, wo zu jeder Tageszeit ein Eismann unterwegs ist, lokal produzierte Stoffe von traditionell gekleideten Frauen verkauft werden und die sogenannten Shoeshine-Boys nach Kundschaft suchen.
Wenn mir da ein Backpacker sagt oder ich in manchen Reiseblogs lese, es sei doch alles nur für Touristen, der hat sich anscheinend keine 10 Minuten mal irgendwo hingesetzt und die Leute einfach mal beobachtet, denn der größte Teil der Bewohner umliegender Dörfer verbringt liebend gerne etwas Zeit, im meist attraktiveren, Antigua.
Auch sonst ist die Stadt einfach super fotogen und es wird nie langweilig, bei stets bestem Wetter hier durch die Straßen zu flanieren bzw. zu stolpern.
Antiguas Straßen bestehen nur aus Kopfsteinpflaster, welche den Verkehr zwar angenehm verlangsamen aber für die Füsse nicht unbedingt eine Wohltat sind. Besonders wenn man wie ich, ständig über lose Steine stolpert …
Wo wir gerade beim Thema fotogen sind, auch der Blick von oben auf Antigua lohnt sich!
Die besten Ecken dafür ist einmal beim Cerro de la Cruz, ca. 1 Stunde Fußmarsch vom Zentrum aus hoch auf einen Hügel mit einem großen Kreuz und im Park vom Restaurant / Museum namens Tenedor del cerro.
Letzteres lässt sich am besten und kostenlos mit einem kleinen Shuttle Bus vom Santo Domingo Hotel erreichen (zumindest hoch, runter würde ich den Weg zu Fuß empfehlen) und beim Cerro de la Cruz sollte man aus Sicherheitsgründen lieber nicht alleine hochgehen.
Es stehen und fahren hier zwar ständig Polizisten durch die Gegend, beim Weg hoch zum Cerro de La Cruz stehen am Anfang und am Ende der Treppe sogar Polizisten, auf dem Weg dorthin passieren aber ab und an dann doch mal kleinere Raubüberfälle.
Also Wertsachen lieber im Hotel liegen lassen, in einer Gruppe hochgehen oder wer sich beim Gedanken unwohl fühlt, kann eine der beiden täglichen Führungen von der Tourist Police nutzen.
Wer sich mit der Geschichte & Kunst des Landes bzw. der Region auseinander setzen möchte, hat in Antigua ebenfalls in jeder Menge kleinen Museen & Galerien die Gelegenheit dazu.
Hauptbeschäftigung Nummer 1 – neben spanisch lernen – ist hier übrigens Kaffee trinken!
Nicht nur, weil einer der besten Kaffees der Welt aus dieser Region kommt, sondern auch, weil es einfach unzählige nette Cafés hier gibt für die man schon alleine einen Walkingtour hier anbieten könnte.
Marie
Hallo Chizuru und Oliver :)
ich bin momentan mit meinem Freund in Mexiko unterwegs und wir spielen mit dem Gedanken auch irgendwo mal einen längeren Stopp einzulegen. Dabei dachten wir an Antigua, um, ganz klassisch, unser Spanisch ein bisschen aufzumotzen und da die Stadt uns sehr charmant erschien. Wie lange im Voraus hattet ihr die Wohnung gebucht? Bei unseren bisherigen Recherchen ist uns oftmals aufgefallen, dass bei airbnb zwischendurch bereits einzelne Tage vermietet waren.
Liebe Grüße aus Mérida
Marie
Oliver
Hola Marie,
wir buchten die Wohnung nur knapp 3 Wochen vorher. Frag neben Airbnb am besten einfach mal ein paar Makler an. Jeder kennt dort jeden und vermittelt sicherlich gerne. z.B. antiguars.com
Hoffe es klappt, Antigua ist wunderbar für einen längeren Aufenthalt!
Viele Grüsse nach Mexiko
Oliver
Marie
Hola Oliver,
das ist ja ein super Tipp. Vielen Dank. Check ich direkt mal aus!