Die endlose Weite des „wilden Westen“ der USA auf einem Roadtrip erleben. Gehört einfach auf jede Bucket List! So denken wir zumindest und empfehlen eine Reise nach Amerika immer wieder gerne.
Wie viel Zeit wird für einen Roadtrip aber idealerweise benötigt? Mit 2 Wochen steht für solch eine Reise ausreichend Zeit zur Verfügung, um unterschiedlichste Orte rund um den Grand Canyon zu erkunden. Dieses Mal konnten wir auch einige Orte besuchen, die wir auf unserem ersten Roadtrip durch den Westen der USA, noch ausliessen.
Erwartet haben uns erneut Eindrücke einer einzigartigen Natur, welche oft nur schwer in Worte zu fassen sind. Wie gigantisch gross die USA sind, wird einem besonders in Staaten wie Utah und Arizona stark vor Augen geführt.
Wer hier bereits über mehrere Stunden hinweg, einfach immer gerade aus durch eine karge Wüstenlandschaft gefahren ist, dem wird Deutschland recht übersichtlich und zudem unglaublich grün vorkommen.
… und den entspannten Fahrstil der amerikanischen Highways schnell vermissen.
Gigantisch zeigt sich auch die Stadt der Engel, Los Angeles. Hier startet unsere Roadtrip Route mit fünfspurigen Highways und ausgiebigen Staus. Einen Bummel durch die Stadt sparten wir uns für die Tage vor unserem Rückflug auf.
Unterwegs stoppen wir am Joshua Tree National Park, folgen der historischen Route 66 Richtung Grand Canyon und bewundern die aus unzähligen Western bekannte Landschaft des Monument Valley.
In der staubtrockenen Gegend erleben wir einen Ausflug mit dem Boot am Lake Powell.
In der zweiten Hälfte unserer Reise, genießen wir einen schwindelerregenden Blick auf den Colorado River, am ebenso berühmten Horseshoe Bend und der Navajo Bridge am Marble Canyon.
Entspannt wird es am North Rim des Grand Canyon und im ebenso beeindruckenden Zion Nationalpark. Beides lässt sich wunderbar mit einem Ausflug zum Bryce Canyon und den Coral Sand Dunes kombinieren.
3 Orte, die nur wenige Kilometer voneinander entfernt sind und doch komplett unterschiedlich wirken.
Es folgt, der erste Teil unserer Route mit ein paar Tipps und Infos zu unseren Unterkünften.
Flug in die USA – Los Angeles
Da wir dieses Mal an die Hauptreisezeit Mitte Juni zeitlich gebunden waren, konnten wir nicht einfach drauf los reisen, sondern mussten etwas im Voraus planen, besonders beim Thema Flug und Unterkunft.
Einigermassen günstige Flüge nach Las Vegas oder Los Angeles von Deutschland aus zu finden, gestaltete sich da etwas aufwändiger. Schlussendlich buchten wir unseren Flug mit Air New Zealand. Abflug Amsterdam mit Umstieg in London Heathrow.
Wichtig war uns eigentlich nur, wenn wir umsteigen müssen, dann in Europa und nicht erst in den USA. Das kann, wenn man z.B. in Atlanta landet, gerne mal schief gehen, da es zeitlich auf den ebenfalls gigantischen Flughäfen, unangenehm knapp werden kann.
Wie viel Zeit benötigt man in London Heathrow zum Umsteigen? Oft muss dafür der Terminal gewechselt werden und wer danach online sucht, findet schnell so manche Horror-Geschichte. Diese sind aber oft älter und treffen so zum Glück nicht mehr zu. Mittlerweile gibt es für den Transit direkte Shuttle Busse zwischen den Terminals und es geht relativ zügig voran. Die online empfohlene Umsteigezeit, lässt sich auf der Webseite des Flughafens praktischerweise je Flug-Verbindung anzeigen, benötigst du aber dennoch.
Wir sind jedenfalls noch an keinem Flughafen so weite Strecken gelaufen und gefahren, wie dort.
Für den Flug in die USA war vorab mal wieder ein neues ESTA angesagt, welches recht einfach und schnell online beantragt wird.
Bei der Einreise am Flughafen in Los Angeles geht es dann direkt an die Automaten der Automated Passport Control (APC). Dort wird ein Foto angefertigt, der Reisepass eingescannt und ein paar grundlegende Daten zum Aufenthalt eingegeben. Seitdem es diese Automaten gibt, ist die Einreise deutlich schneller geworden.
Den Einreise-Stempel gibt es wie gewohnt beim Officer der Border Protection, der sich nun mit weniger Daten rumschlagen muss.
Die verrückte Landschaft vom Joshua Tree Nationalpark
Der erste Tag unserer Tour führte direkt in den Joshua Tree Nationalpark. 2 Stunden von Los Angeles entfernt und landschaftlich bereits ein erstes Highlight. Riesige Felsbrocken, die aussehen als hätten Riesen hier ihren Spaß gehabt.
Dazwischen hunderte dieser witzig aussehenden Josuabäumen (Joshua Tree), die bis zu 15 Meter hoch wachsen und zum Teil bereits hunderte Jahre alt sind.
Wir waren nur auf Durchreise und konnten nicht den gesamten Park erkunden oder größere Wanderungen unternehmen, obwohl sich dies hier definitiv lohnen würde. Wobei für ordentliche Wanderungen der frühe Morgen zu empfehlen sei, denn mittags sind es auch im Juni schnell 40 Grad. Zudem ist Schatten in dem Nationalpark echt Mangelware.
Gefahren sind wir den oberen Bogen zwischen den Ortschaften Joshua Tree und Twentynine Palms. Mit gemütlichem Picknick und unzähligen Fotostopps, lassen sich dort bereits einige Stunden verbringen.
Route 66 in Oatman hautnah erleben
Nach einer Nacht in Needles, ging es entlang der historischen Route 66 hoch in die Berge mit einem Stopp in Oatman. Das Dorf versetzt dich vom Look & Feel in ein anderes Jahrhundert. Alte Saloons, Diner und Geschäfte mit unzähligen Route 66 sowie Western Souvenirs, warten hier auf die täglichen Touristengruppen.
Auf den Straßen ist Vorsicht geboten, denn hier flitzen ein paar wilde Esel umher. Da sie es gewohnt sind von Touristen gefüttert zu werden, können die putzigen Kerlchen auch ziemlich anhänglich und fordernd werden.
Direkt hinter Oatman fängt der Sitgreaves Pass an. Eine kurvige, enge Straße über die Berge mit tollen Aussichtspunkten. Als Ziel ist hier die Stadt Kingman, an der man sich entscheiden muss, ob es weiter entlang der historischen Route 66 geht oder schneller, entlang der Interstate 40.
So oder so empfiehlt sich eine Kaffee-Pause im urigen Städtchen Seligman und dort dann unbedingt auch in Westside Lilo’s Café. Die deutschen Wurzeln des Restaurants werden in der Speisekarte und einer gemütlichen Aussen-Terrasse schnell sichtbar.
Seligman hat zudem einiges an typischen Route 66 Krimskrams und kitschigen Kulissen zu bieten.
South Rim Grand Canyon – der Klassiker
Der South Rim ist die erste Anlaufstelle für eine Tour zum mächtigen Grand Canyon. Mit dem Auto und Shuttle Bus, geht es von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt. Mehrere Picknick Ecken, laden für ein Lunch im schattigen Wald ein und mit etwas Glück, gesellen sich ein paar Eichhörnchen und Rehe dazu.
Die schiere Größe der Schlucht ist kaum zu beschreiben und muss man einfach mal selbst gesehen oder bei einer Wanderung erlebt haben.
Kleiner Tipp. Da nicht alle Teile mit dem eigenen Auto zu besuchen sind, muss man teilweise auf den kostenlosen Shuttle Bus umsteigen. Das kostet Zeit und bei knapp getimten Aufenthalten mit eingeplant werden. Ganz besonders zur Hauptreisezeit, wenn die Schlangen schon mal länger werden können.
Monument Valley – ein Tal mit bleibendem Eindruck
Ein weiteres landschaftliches Highlight, welches so nur schwer erneut auf der Welt zu finden. Die freistehenden Tafelberge, mitten im Nirgendwo auf der Grenze von Utah zu Arizona, werden dir schon öfters in Film & Fernsehen begegnet sein.
Nicht nur die Tafelberge, sondern und vor allem auch die Fahrt dorthin ist bereits ein Erlebnis für sich selbst. Es geht gerade aus und weiter gerade aus. Der Blick in die Ferne endet nie und mehr als rote Felsen, Sand und ein paar wenige Büsche, sind hier nicht zu entdecken.
Das Monument Valley gehört zur Navajo Nation und ist daher kein Nationalpark. Die Jahreskarte „AMERICA THE BEAUTIFUL“ gilt hier nicht.
Es gibt 3 Möglichkeiten den Blick zu erleben.
Ausserhalb des Parks, entlang der Straße bis hoch zum Forrest Gump Point oder von der etwas höher gelegenen Goulding’s Lodge. Den typischen Postkartenblick, gibt es allerdings nur vom Visitor Center innerhalb des Parks.
Die 10,- USD pro Auto, ist der Blick allemal wert. Zudem lässt sich mit der Eintrittskarte auch ein kleiner Teil des Parks selbst befahren.
Darf man aber das Monument Valley mit dem Mietwagen befahren? Da die „Straße“ nicht geteert ist, wird dies so gut wie jeder Anbieter mit einem Nein beantworten. Möglich ist dies aber und wirklich wild, ist der Weg auch nicht.
Wer allerdings mit einem normalen PKW unterwegs ist, muss auf die teils heftigen Schlaglöcher und größeren Steinbrocken aufpassen.
Nicht selten, fahren sich Touristen im Sand fest, wenn etwas vom planierten Weg abgewichen und bemerkt wird, das Allrad nicht gerade zur Standard Ausrüstung eines Mietwagens gehört.
Das Abschleppen innerhalb des Monument Valley ist ungefähr so teuer, wie die dort ebenfalls angebotenen Jeep Touren selbst. Von den Gruppen-Touren im Jeep halte ich nicht viel, da man weder fotografieren noch die Landschaft genießen kann. Denn der Weg besteht nur aus rotem Sand und die Jeeps heizen da ziemlich schnell durch.
Da empfiehlt sich eher eine private (Foto) Tour in den Park mit einem Guide, bei der es gemütlicher zugeht.
Bootstour auf dem Lake Powell
Für eine Bootstour auf dem Lake Powell, buchten wir uns in ein Airbnb in Page ein. Ein kleines sympathisches Städtchen in direkter Nähe zum See und dem riesigen Glen Canyon Staudamm.
Mal wieder so viel Wasser vor Augen zu haben, war eine erfrischende Abwechslung zur trockenen Wüstenlandschaft an den Tagen zuvor. Durch die zum Teil engen Canyons zu schippern, war schon ein sehr spezielles Erlebnis.
Über mehrere Kilometer geht es von einer Schlucht zur nächsten und auch ein Teil des berühmten Antelope Canyon ist mit dabei. Sehr weit kommt man hier allerdings nicht mit einem großen Boot, denn die Schlucht gehört mit zu den engsten der Region. Bei uns steht daher ein erneuter Besuch mit dem Kayak auf der ToDo.
Wer einen halben Tag im Boot verbringen möchte, kann bis in die Nähe der riesigen Rainbow Bridge, eine natürliche Steinbrücke, fahren. Mittlerweile gehört eine einstündige Wanderung vom Bootsanleger dazu, um die Brücke zu erreichen. Der Wasserpegel sinkt auch hier kontinuierlich.
Welcher Mietwagen für die USA?
Wir waren ja nun schon öfters und in den unterschiedlichsten Bundesstaaten unterwegs. Im Westen der USA fühlen wir uns in einem SUV am wohlsten, da die meisten Amerikaner in der Region ebenfalls einen größeren Wagen fahren. Zudem macht es die bessere Bodenfreiheit angenehmer, am steinigen Straßenrand für ein Foto auch spontan zu stoppen.
Dieses Mal hatten wir einen überdimensionierten Full Size SUV, der urbequem war und mehr als ausreichend Platz für unser Gepäck bot. Unsere Mietwagen buchen wir immer vorab in Deutschland, für diesen Trip bei Sunnycars*, mit so ziemlich allen Versicherungen die es gibt im „Rundum Sorglos Paket“. Wir mieteten schon öfters via Sunnycars und hatten bisher keine Probleme.
Mit einem normalen Jeep, wie auf unserer ersten längeren Tour von San Diego bis nach Seattle, ist man für die Strecke aber auch mehr als ausreichend bedient.
Der Spritverbrauch beim Full Size im Vergleich zum Standard ist schon ein wenig höher, wobei unser Nissan im Gegensatz zum beliebten Chevy Tahoe noch recht sparsam unterwegs ist.
Einen normalen Wagen, nutzten wir auf unserer Tour durch die Südstaaten. In der Ecke, wäre uns der Full Size SUV als Mietwagen wiederum zu gross gewesen.
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!