Der Salar de Uyuni, die weltgrößte Salzwüste mitten in Bolivien auf 3.600 Meter über dem Meeresspiegel gelegen ist mehr als eine Reise wert! Die Landschaft ist einfach einzigartig & absolut faszinierend, immerhin blickst Du auf über 10.000 km² Salzkruste.
Es wundert also nicht wenn Rückblickend auf unsere Tour durch Südamerika die Salzwüste zu den absoluten Highlights zählt.
Höchste Zeit also Euch an unserem Erlebnis dort teilhaben zu lassen!
1 oder 3 Tagestour?
Zugegeben, das Städtchen Uyuni selbst wirkt nicht unbedingt einladend und die meisten ziehen es daher auch, wenn überhaupt, nur eine Nacht dort zu verbringen und schnell wieder weiterzureisen.
Meine Empfehlung lautet aber, 2 Nächte oder länger zu bleiben und auch mehr als nur 1 Tour in die Salzwüste zu unternehmen! Etwas was ich bei deutschsprachigen Reiseberichten so gut wie nie lese, bei japanischen Touristen dagegen überhaupt keine Frage ist.
Warum auch nicht. Die Anreise nach Uyuni ist jetzt nicht gerade die Kürzeste, entweder per Nachtbus aus La Paz oder etwas bequemer mit dem Zug aus Oruro anrollen, wo man aber auch erstmal mit dem Bus hinkommen muss.
Wer nur die, natürlich zurecht beliebte, 3 Tagestour von Uyuni nach San Pedro de Atacama in Chile einplant, wird viele Eindrücke der Salzwüste verpassen, da die Route durch das Salz einfach anders gelegt und natürlich viel weniger Zeit vorhanden ist.
Die richtige Tour finden
Vor Ort hast Du die Wahl zwischen 2 Halbtagstouren, Sonnenauf,- und Sonnenuntergang, sowie einer kompletten Tagestour. Kläre hier unbedingt vorher ab welche Bereiche besucht werden und ob sich bei der Tagestour auch ausreichend Zeit für den Sonnenuntergang genommen wird!
Wenn Du wie wir zur Trockenzeit anreist, dann solltest Du auch einen Anbieter wählen, welcher zum Sonnenuntergang an den Wasserstellen hält, welche es das ganze Jahr über gibt.
All diese Kriterien erfüllte Hodaka Mountain Tour, welche speziell für die Qualität ihrer Fahrer auch einen sehr guten Ruf genießen und die Wand mit Reviews ihrer – größtenteils asiatischen – Kunden tapeziert haben!
Trafen & sahen wir unterwegs noch mehr als 20 andere Jeeps welche alle auf Tagestour waren, so standen wir an den Wasserbereichen zum Sonnenuntergang mit nur noch 3 Jeeps in Sichtweite!
Leider setzte bei uns an dem Tag aber ziemlich starker Wind ein welcher Teile des Wasser etwas zu viel aufwirbelte und unserer Spiegelung damit natürlich in die Quere kam.
Der Verlauf der Farben, besonders auch nach Untergang der Sonne, war einfach phänomenal!
Erkennst Du was wir da im eiskalten Wind geschrieben haben?
Die Vorteile der kompletten Tagestour liegen auf der Hand.
Du hast ausreichend Zeit viel zu viele Perspektiv-Fotos zu machen. Je nachdem wie gut deine Gruppe drauf ist, lassen sich damit allein schon locker 1-2 Stunden füllen!
Wir tanzten in Bierdosen … (Video folgt)
… posierten geschrumpft in Hüten
… liessen alle eine Runde auf mir rumklettern
… und nicht zu vergessen, sprangen wir auch öfters einfach mal so in der Gegend rum.
Geht ja immer & ist sehr beliebt!
(und ich muss mich selbst loben, die Super Mario Pose hatte ich von allen am besten drauf!)
Du hast bei der Tagestour auch ausreichend Zeit einfach mal die Ruhe und den fantastischen Blick zu genießen, wenn am Horizont flimmernd einzelne Inseln wie ferne Fata Morganas aussehen.
Wasser unter dem Salz
Noch wichtiger ist aber, dass der Guide bei Tagestouren sich deutlich mehr Zeit nehmen kann die Gegend zu erklären, Ojos (Wasseraugen) zu suchen um dir ganz spezielle Kristalle zu zeigen.
Wasser? Ja, denn ganz so ausgetrocknet ist es im Salar de Uyuni dann doch nicht.
Es gibt Stellen, da gibt es alle paar Meter neue Löcher – aufgepasst Motorradfahrer – welche in das unter der Salzkruste liegende, zig Meter tiefe Wasser führen!
Das Wasser ist vom Gefühl her kurz vor dem Gefrierpunkt, doch unser Fahrer gab nicht auf alle möglichen Farben der Kristalle aus den Tiefen zu fischen und uns zu vorzuführen.
Manche sind pink, manche durchsichtig oder auch weiß / grau. Je nachdem wie hoch der Gehalt verschiedenster Mineralien liegt. So oder so sehen sie aus wie aus einer anderen Welt!
Diese ganzen Mineralien sind aber auch mit die größte Gefahr für den Salar de Uyuni.
Denn nicht nur wird hier Salz zu tausenden von Tonnen für den Verkauf abgegraben, es wird auch in immer größerem Stil Lithium abgebaut. Dieses Jahr gab es das Go für den Bau der aktuell größten Förderanlage in Uyuni, eine von vielen weiteren Investitionen dort!
Alles natürlich ein mehr als willkommener Segen für die Wirtschaft Boliviens, welche Auswirkungen dies aber auf die Natur dort langfristig haben wird, lässt sich nur erahnen.
Immerhin, eine deutsches Unternehmen hat den millionenschweren Auftrag an Land gezogen.
Aber ich schweife ab …
Kakteeninseln und verrostete Züge
Bei jeder Tour gehört auch ein Stopp an einem Zug Friedhof dazu. Dort kannst Du frei auf vor sich hinrostenden Lokomotiven und Waggons herumklettern und tolle Fotos von dir machen.
Ich hätte die Zeit zwar lieber im Salz verbracht, aber gehört halt mit zum Programm.
Der Stopp bei einer der Inseln mit riesigen und mehrere hundert Jahre alten Säulenkakteen war da schon imposanter. Nicht nur wegen der Kakteen, sondern vor allem auch wegen einem fantastischem Rundumblick auf die Salzwüste!
… und die Kakteen sind echt riesig!
Wir hatten dort auch noch ein ordentliches Lunch, welches vom Fahrer entsprechend mitgebracht wird. Versorgt wurden wir generell bei beiden Touren mehr als ausreichend und ich brachte – wie immer – viel zu viel eigenes Zeug aus Sorge unterwegs „zu verhungern“ mit.
Uyuni, ein nicht so schnell zu vergessenes Erlebnis
Die Tagestour ist also echt ideal um den Salar de Uyuni besonders intensiv kennenzulernen. Wir starteten um 10 Uhr Morgens und kamen erst um kurz nach 19 Uhr wieder zurück.
Im Nachhinein bereue ich es sogar ein wenig und nicht auch noch die Tour zum Sonnenaufgang gemacht zu haben. Uns war aber so kalt am Abend beim Sonnenuntergang, das wir lieber im beheizten Zimmer den nächsten Morgen verbrachten.
Dies werden wir aber sicher beim nächsten Besuch, wenn wir uns Uyuni zur Regenzeit ansehen, nachholen!
Im nächsten Artikel gibts ein paar Eindrücke von der 3 Tages-Tour mit Ziel San Pedro de Atacama. Wüsten wie Gemälde und sprudelnde Geysire sag ich nur!
Kathrin
Hallo ihr beiden! Ich freue mich richtig auf euren Blog gestoßen zu sein. Ich bin im Februar für drei Wochen in Chile und möchte einen Abstecher nach Uyuni machen (zeitlich hab ich im Norden nur eine Woche). Ich habe auch euren Beitrag zur 1-Tages-Reise gelesen und mich dadurch gefragt, ob diese dann praktisch in der Drei-Tages-Reise schon enthalten ist? Was würdet ihr empfehlen? Lieber den einen Tag und dann mit dem Nachtbus zurück nach Chile oder gleich die Drei-Tages-Reise wieder zurück nach San Pedro? Ich habe insgesamt nur sieben Tage für den Großen Norden Chiles.
Liebe Grüße aus Frankreich
Oliver
Hi Kathrin,
da Du so oder so wieder zurück nach Chile gehst, würde ich direkt die 3-Tages-Tour nehmen. Eine gute Kombination und ja, du siehst eigentlich dieselben Ecken der Salzwüste. Ist zeitlich nur etwas kompakter als bei einer vollen Tagestour. Viel Spaß und lg nach Frankreich.
Heinz
Gratuliere! Toll geschrieben und sehr schöne Fotos.
Wir starten in 3 Wochen und ich hätte ein paar Fragen:
Gibt’s die 3-Tagestour täglich, oder nur an speziellen Tagen?
Anreise am gleichen Tag (mit dem Flieger aus La Paz) und dann gleich auf Tour wird sich wohl nicht ausgehen, oder?
Ist eine vorab-Reservierung notwendig, oder einfach in Uyuni herumsuchen?
Freue mich auf mögliche Antworten.
Liebe Grüße aus Österreich
Heinz
Oliver
Servus Heinz. Besten Dank für die lobenden Worte.
Also, als wir vor Ort waren (Ende August) gab es die Tour nur an bestimmte Tagen. Keine Ahnung aber in wie weit sich die einzelnen Anbieter da unterscheiden und in wie weit dies auch je Saison ggf. unterschiedlich ist.
Ob im Voraus reservieren oder nicht hängt davon ab wie viel Zeit zur Verfügung steht und wie flexibel ihr seid.
Bzgl. Anreise, Du meinst Ihr kommt mit dem Flieger in La Paz an und wollt dann direkt los? Ich würde da eine Pause einlegen und dann erst weiter. La Paz ist absolut sehenswert und je nachdem von wo ihr kommt, benötigt Ihr auch Zeit für die Höhenanpassung.
So oder so, Viel Spaß & lasst es langsam angehen ;)