Mit unserer ersten Reise auf die Philippinen hätten wir ein neues Reisejahr gar nicht besser eröffnen können. Endlich wieder im heißen und chaotischen Südostasien unterwegs zu sein, fühlte sich einfach nur gut an!
Die Philippinen stellten uns mit 7.107 Inseln allerdings regelrecht vor die Qual der Wahl.

Da wir vor allem unsere Zehen mal wieder in puderfeinen Sand stecken & ordentlich im Meer schwimmen wollten, entschieden wir uns für einen Besuch der zurecht beliebten Inseln Boracay & Panglao.
Da die kleine Insel Panglao sozusagen direkt an Bohol klebt, konnten wir unseren Strandbesuch auch noch gut mit einem Ausflug zum Loboc River und den bekannten Chocolate Hills verbinden.
Alles zwar schon lange keine wirklichen Geheimziele der Philippinen, doch so überlaufen wie man es besonders über Boracay ständig liest, war es dann auch wieder nicht.
Zumindest nicht, wenn man sich mal von den Hotspots der einzelnen Strände etwas entfernt!
Update 2018: Boracay ist nach einer längeren Ruhepause wieder für Touristen geöffnet! s.u.
Paradiesisch puderfeiner Sand auf Boracay
Traumhafte Strände sahen wir auf unseren Reisen schon einige, doch keiner hatte einen so puderfeinen Sand zu bieten, wie der White Beach auf Boracay!
Wer dieses kleine Paradies allerdings genießen möchte, hat erstmal eine zeitintensive Anreise vor sich. Für uns bedeutete dies, ein Flug mit Cebu Airlines von Manila nach Kalibo, auf die größere Nachbarinsel Panay, da Boracay selbst keinen Flughafen besitzt.
Der Flughafen Kalibo ist eine knapp 2 stündige Fahrt mit dem Bus vom Hafen Caticlan entfernt, von wo aus es mit einer Fähre oder in solch schicken kleinen Holzbooten rüber nach Boracay geht.
Auf Boracay angekommen, ist erneutes umsteigen in Sammelbusse oder Tricycles angesagt, welche einen dann zur jeweiligen Unterkunft bringen.
Meine Empfehlung daher: Einfach ein Komplettpaket der größeren Anbieter am Flughafen nutzen. Kostet zwar ein wenig mehr, ist so aber auch super entspannt.
Als Alternative zu Kalibo ist auch ein Flug zum näheren Caticlan Flughafen möglich. Landeten dort bisher nur kleinere Propellermaschinen, deren Tickets oft deutlich teurer waren, können seit Ende 2016 auch größere Flugzeuge dort landen. Ein Vergleich der Preise lohnt sich aber weiterhin.
Für die lange Anfahrt wird man dafür mehr als belohnt und wir freuten uns am Strand über einen ersten wunderbaren Sonnenuntergang, begleitet von einem köstlich frischem Fruchtshake.
Der bekannte White Beach ist in 3 Abschnitte eingeteilt und besonders Station 2 ist rund um die D-Mall, nicht gerade eine Ruheoase.
Gegen Abend starten unzählige Segelboote zu Sunset Touren und versperren dabei ein wenig die Sicht, eine Bar reiht sich an der anderen und versuchen mit der eigenen Musik den Nachbarn zu übertönen und auch größere Gruppen von Koreanern – Boracay ist sowas wie deren Ibiza – stören im Selfie Wahn regelmäßig den freien Blick Richtung Sonnenuntergang.
Dafür bietet die Station 2 mit die günstigsten Happy Hours & nettesten Strandbars der Insel. Wer dazu noch Rum mag, wird die Happy Hours lieben, denn Rum Cola kostet weniger als Wasser und die Cocktails sind echt riesig!
Lieber ein Bier? Selbst in einer Strandbar wie Epic, direkt am Eingang der D-Mall zu finden, kostet ein San Miguel in der Happy Hour gerade mal 45 Pesos.
Station 1 dagegen ist vor allem für seine hochpreisigen Resorts bekannt, doch als würde irgendwo ein Schild mit der Aufschrift „Hier nicht weitergehen“ stehen, bleiben die Menschenmassen auch tagsüber alle bei den letzten beiden Strandabschnitten kleben.
Je näher Du also Richtung Diniwid Beach gehst, desto leerer wird der Strand. Ein weiterer großer Pluspunkt der Station 1 ist, dass dort keine Segelboote halten und traumhafte Sonnenuntergänge somit garantiert sind.
Falls Du außerdem wie wir lieber auf Sonnenliegen geschützt unter einem Schirm vor dich hindöst, dann einfach bei einem der Restaurants halt machen. Getränke kosten nicht grossartig mehr und damit sind Liege & Schirm schon bezahlt.
Unterwegs bei Jonah’s Fruchtshakes zu halten, ist quasi Pflicht auf Boracay. Es gibt zwar günstigere Shakes in der Umgebung, selten aber bessere!
Außerdem ist der Blick aufs türkisfarbene Meer & Willy’s Rock von dort einfach ein Traum!
Eine kleine Bucht namens Diniwid
Der zuvor erwähnten Diniwid Beach ist ebenfalls eine gute Alternative um in der Sonne zu braten und in Ruhe zu schwimmen, wenn auch deutlich kleiner als der White Beach und auch der Sand ist nicht mehr ganz so fein wie nebenan.
Der Weg dorthin führt entlang der Felsen ab Station 1 und endet direkt am Strand.
Alternativ einfach in ein Tricycle springen, deren Fahrer zu unserer Überraschung erstaunlich entspannt sind und grossartiges Verhandeln meist gar nicht notwendig ist.
Sehenswert ist am Diniwid Beach auch das Spider House Resort, welches direkt am Hang gebaut wurde und deren Restaurant sogar über eine Leiter direkt aus dem Meer begehbar ist.
Station 3 dagegen sagte uns nicht so wirklich zu.
Der Sand ist zwar auch der Wahnsinn & alles ist noch nicht ganz so mit modernen Läden zugebaut wie bei Station 2, es parken dort aber auch schon tagsüber ohne Ende Boote und ich würde mich beim schwimmen nicht wirklich sicher oder wohl fühlen.
Auch vom Sonnenuntergang ist kaum noch etwas zu sehen, so viele Boote sind dort unterwegs oder ankern bereits im Sichtfeld.
Wir übernachteten damals in einem kleinen Gästehaus eines deutschen Auswanderes, auf der Bulabog Street. Gibt es heute so zwar nicht mehr, aber in der selben Ecke ist das Cool Stay Inn.
Privatzimmer mit Aircon und Frühstück für um die 25 Euro die Nacht und dazu noch in einer eher ruhigen Seitenstrasse direkter Nähe zur D-Mall gelegen. Achtung, eine Unterkunft direkt am Strand ist nur für Party Eulen geeignet, denn viele der Läden sind 24/7 geöffnet.
Eine von vielen Schattenseiten auf Boracay
Leider gibt es mittlerweile auch ohne Ende riesige Hotelanlagen, die einen großen Teil der Insel echt verschandelt haben und so gut wie jede freie Ecke wurde bebaut. Die Folgen sind besonders am Bulabog Beach sichtbar.
Das Foto zeigt alles andere als ein Paradies und Du kannst froh sein, dass Gerüche sich noch nicht im Blog wiedergeben lassen! Mehrere Abwasserrohre enden bereits am Strand und der Dreck läuft direkt & sichtbar ins Meer.
Absolut abartig & eine echte Schande, denn Geld dürfte mehr als genug vorhanden sein, bedenkt man die Zimmerpreise die größtenteils auf der Insel verlangt werden und den Minilohn, welcher Angestellten dort gezahlt wird.
Warum der Strand außerdem unter Kite-Surfern so beliebt ist, bleibt mir ein großes Rätsel!
2015 lag die Wasserqualität dort über das 50fache der Grenzwerte für einen sicheren Badespass.
Fazit zu Boracay
Wenn dich das kristallklare Meer, der puderfeine Sand und Strände die noch von Palmen gesäumt sind nicht davon überzeugen, dass Boracay ein kleines Paradies ist, dann schaffen es sicherlich die traumhaften Sonnenuntergänge!
Klar ist aber auch, die Massen an Touristen haben und werden ihre unschönen, eigentlich komplett vermeidbaren, Spuren auf der Insel sowie im Umland hinterlassen.
Ob da die kurze Erholungsphase in 2018 und die neuen Regeln für den Tourismus auf Boracay ausreichen gegenzusteuern, wird sich zeigen.
Zeitlich sind 3-4 Tage durchaus zu empfehlen, so bleibt genug Zeit die eigene Lieblingsecke auf der Insel zu entdecken und den Schock – den anscheinend viele beim Anblick von TGI Fridays und MC Donalds am Strand bekommen – zu verdauen.
Stephan
Die philippinischen Inseln sind alle toll Aber unser Favorit ist ganz klar El Nido. Tolle Strände und einfach paradiesisch <3
Patrick
Boracay ist wirklich traumhaft. Vor allem nach der Sperre hat sich dort vieles zum Guten verändert, obwohl die Preise angezogen sind und vermehrt Touristen aus den Nachbarländern zu Gast sind. Was Strände angeht, noch immer ganz oben mit dabei, wobei ich El Nido persönlich noch immer bevorzuge. Es ist etwas ruhiger und man hat mehr Platz :-)
LG aus den Philippinen
Patrick
Oliver
El Nido … steht noch immer auf unserer ToDo. Schön aber zu lesen, dass sich die Zwangspause positiv auswirkte. Derzeit wird ja ebenfalls nicht besonders viel los sein. vg, Olli
Gunnar
Du schreibst, dass Flüge nur nach Kalibo möglich sind. Im Jahr 2016 wurde der Flughafen in Caticlan erweitert. Seitdem können dort auch große Flugzeuge landen. Von Manila, Cebu Clark wird Caticlan mehrfach am Tag angeflogen. Großer Vorteil, der Transfer zum Jetty Port beträgt nur knapp 15 min und nicht 2 Staunden wie von Kalibo. Allerdings sind die Flüge nach Caticlan auch etwas teurer.
Oliver
Danke Gunnar, das steht im Artikel allerdings bereits. ;) . vg, Olli