Pokhara, ein kleines Städtchen im Schoße der gigantischen Annapurna Gebirgskette und ruhig an einem See gelegen ist im Vergleich zu Kathmandu ein richtiges Paradies.
Für viele ist Pokhara der Ausgangspunkt für einen mehrtätigen Trek rund um das Annapurna Gebirge, welcher nicht Ohne ist und neben passender Bekleidung für die frostigen Nächte auch entsprechende Fitness voraussetzt.
Aufstieg zur World Peace Pagoda
Es gibt aber auch genügend in Pokhara und um Pokhara zu tun um sich eine schöne Zeit in dieser fantastischen Landschaft zu machen.
Den Tag z.B. mit einem leckeren Pfannkuchen Frühstück im Garten unserer Gästehauses The Mountain House beginnen. Der Name verrät schon eine Besonderheit des Gästehauses, denn es liegt so nah an den Bergen, dass man an wolkenfreien Tagen beim Frühstück schon die ersten schneebedeckten Gipfel der Annapurna Berge zu sehen bekommt!
Ein sehr schönes Ausflugsziel ist die japanische Friedenspagode, welche auf einem Hügel steht und von der ganzen Stadt aus zu sehen ist.
Der Aufstieg beginnt auf der anderen Seite des Sees und für wenige Rupee kannst Du dich entspannt rüber rudern lassen.
Je weiter man sich dabei von der Stadt entfernt, desto besser wird der Blick auf die Berge welche alle knapp 8.000 Meter hoch sind!
Der Weg ist recht einfach, führt größtenteils eine Steintreppe hoch und bietet dabei einen hervorragenden Ausblick auf die Stadt und das Gebirge.
Für uns reichte der Aufstieg aber schon und wir waren sehr glücklich als wir die Pagoda endlich erblickten und nur noch wenige Meter bergauf zu gehen hatten.
Die Pagode liegt auf dem zweithöchsten Hügel vor Pokhara und bietet einen entsprechend guten 360 Grad Blick auf die Umgebung. Auf der Wiese davor lässt es sich gut ausspannen und den Ausblick genießen.
Es sind auch 2, 3 kleine Cafés oben für durstige Besucher geöffnet, welche bei einer Tasse Tee einen sehr genialen Ausblick bieten.
Wir trödelten allerdings zu lange und so sahen wir nur noch Wolken anstelle eines Gebirges.
Davis Falls
Der Weg hinunter lässt sich gut mit einem Besuch bei den Davis Falls verbinden, wobei der Weg irgendwie nicht so leicht zu finden war wie wir zuerst dachten!
Der Pfad ist entlang des Hügels noch gut zu erkennen, verliert sich dann aber unter dem Laub im Wald recht schnell und wir hatten oft Zweifel ob dies denn überhaupt noch ein „offizieller“ Weg sei.
Zurück wollten wir dann aber auch nicht mehr und so ging es immer weiter runter, entlang wo wir einen Weg vermuteten bis uns ein halbnackter Russe und seine Frau entgegen kamen, die den Weg nach oben suchten.
Am Ausgang des Waldes landeten wir in einem kleinen Dorf mit sehr einfachen Hütten wo auch schon ein kleiner Junge auf uns quasi wartete. Wir fragten ihn nach dem Weg zu den Davis Falls und er begleitete uns direkt bis zum Eingang, für ein paar Rupien Taschengeld versteht sich.
Eine gute Entscheidung, denn der Wasserfall war nicht wie man vermuten würde an einem Berg, sondern hinter einem kleinen Markt gelegen.
Ohne seine Hilfe wären wir bestimmt einfach vorbei gelatscht …
Der Wasserfall ist zwar recht klein aber fein und ein kurzer Stopp lohnt sich. Laut Fotos die wir so gesehen haben dürfte es zu einer anderen Jahreszeit auch deutlich mehr Wasser dort geben.
Auf der anderen Straßenseite ist neben einen guten Samosa Laden auch noch eine Höhle zu besichtigen, deren einziges Highlight der Blick auf den Wasserfall von unten ist.
Nichts für Leute mit Platzangst da der Weg dorthin recht dunkel und eng ist.
International Mountain Museum
Ebenfalls zu empfehlen ist ein Besuch im Mountain Museum, welches recht gute Infos über die einzelnen Völkergruppen und Gebirge gibt.
Schwerpunkt ist neben dem Annapurna Gebirge natürlich der Mount Everest, dessen Besteigung und die negativen Folgen des Bergtourismus. Dazu gehört z.B. eine enorme Müllflut auf dem Berg und daraus entstandenes giftiges Gletscherwasser.
Erst neue Gesetze sorgten dafür das Bergsteiger die Kiloweise Equipment nach oben schleppen (lassen) eine gewisse Anzahl Müll dann auch wieder mit runter nehmen.
Neben diesen ernsteren Themen gibt es aber auch witziges wie diesen lustigen Japaner zu sehen, welcher den Rekord des Badens auf den höchsten Bergen der Welt inne hat.
… und natürlich darf auch der sagenumwobene Yeti dabei nicht fehlen! Irgendwie hatte ich ihn mir aber immer etwas anders vorgestellt?!
Im Garten gibt es wieder einen sehr netten Blick auf die Berge. Von dort sieht man einige Ecken, die man sonst in Pokhara nicht so einfach zu Gesicht bekommt.
Restaurants & Bars
Pokhara ist perfekt auf Touristen verschiedenster Geldbeutel optimiert. Es gibt recht ordentliche Restaurants bis hin zu kleinen Garküchen und für jeden Geschmack sollte etwas dabei sein.
Absolut gar nicht empfehlen können wir allerdings das Restaurant Zorba, welches mit dem Spruch Under German-Nepali Management wirbt und von aussen eigentlich auch recht nett aussieht.
Ich glaube auf unserer gesamten Reise hatten wir kein so mieses Essen wie dort vorgesetzt bekommen und der Service war ebenso desinteressiert an meinen Anmerkungen dazu.
Da wir die bestellten Gerichte größtenteils liegen liessen und wir den ansonsten perfekten Tag so nicht beenden wollten, landeten wir noch im Tea Time Bamboostan Café.
Super netter Service, leckeres & ansprechendes Essen und nette Location. Also absolut zu empfehlen, wie eigentlich auch alle restlichen Läden dort.
Abends gibt es in vielen Läden Live Musik weswegen ein Gästehaus in einer Seitenstrasse absolut die klügere Wahl ist, wenn man nach einer Tour durch die Wälder mal etwas früher in die Kiste gehen möchte.
Ruhe im Begnas Tal
Wer von all den touristischen Angeboten mal etwas weg mag, dem ist ein Ausflug zum Begnas See zu empfehlen.
Dort herrscht noch Ruhe, denn Hotels lassen sich noch an einer Hand abzählen und kaum ein Tourist verirrt sich dort hin.
Den See kannst du entweder auf einem schmalen Pfad oder mit einem Ruderboot erkunden.
Hin sind wir mit dem Taxi, zurück mit dem lokalen Bus, eine gute Kombination wenn auch der Bus sehr an indische Verhältnisse erinnert. Verrückte Fahrweise, irgendwann zu voll und bei über 180cm Körpergrösse fühlt man sich wie in einer Sardinendose.
Das absolute Highlight von Pokhara dürfte der Ausblick von Sarangkot auf das Annapurna Gebirge sein, welchem ich daher auch einen eigenen Reisebericht spendiere.
Außerdem wurden wir dort von einem wildgewordenen Büffel den Berg hoch gejagt, daher hier schon mal unser Rat, querfeldein spazieren ist nicht überall angesagt!
Fragen, Tipps, Kommentare? Gerne!