Bei unserer Tour durch Südamerika durfte ein Ort auf keinen Fall fehlen. Die Osterinsel (auch Rapa Nui bzw. auf spanisch Isla de Pascua genannt), welche knapp 4.000 Kilometer von der chilenischen Küste entfernt und vor allem bekannt für die sagenumwobenen Moai Stein-Skulpturen ist.
Ankunft & Unterkunft
Direkte Flugverbindungen zu diesem kleinen, mitten im Südostpazifik gelegen Eiland werden über die Fluggesellschaft LAN von Santiago de Chile oder von der ebenso weit entfernten Insel Tahiti aus angeboten.
Die Preise für ein Flugticket sind mit 400 – 700 Euro für einen Hin,- und Rückflug allerdings gesalzen, doch wenn Du auf der spanischsprachigen LAN bzw. LATAM Seite mit Land Chile dein Ticket buchst, dann sparst Du dir teilweise einige Euros und kannst diese lieber in eine gemütliche Unterkunft in der Hauptstadt Hanga Roa investieren.
Die Flüge Richtung Osterinsel sind je nach Saison begrenzt und sehr begehrt, also lieber nicht zu kurzfristig planen! Außerdem variieren die Preise je nach Wochentag teilweise extrem, flexibel sein lohnt sich also.
So gut wie alle Ho(s)tels und Gästehäuser der Insel befinden sich in der Stadt Hanga Roa, wo auch der Flughafen ist. Die meisten beinhalten einen Flughafentransfer, wobei mit leichtem Gepäck eigentlich auch alles zu Fuß gut zu erreichen ist.
Wir kamen für 6 Nächte im Hostel Petero Atamu unter, welches nicht nur preislich und von der Ausstattung, sondern auch von der Lage direkt neben Ahu Tahai einfach perfekt war.
Die Moai Skulpturen
Highlight der Osterinsel sind natürlich die Moai Stein-Skulpturen, die einfach überall auf der Insel verstreut zu finden und mal mehr, mal weniger gut erhalten sind.
Rapa Nui hat eine lange, lebendige und äusserst dramatische Geschichte hinter sich und die Moai geben Historikern noch heute Rätsel auf. Eine interessante Zusammenfassung der Geschichte lässt sich bei Wikipedia nachlesen.
Seit 1995 ist der Nationalpark Rapa Nui auch Teil des UNESCO-Welterbes und kostet – wenn nicht gerade ein Streik stattfindet wie bei unserem Besuch 2015 – entsprechend Eintritt (60,- USD).
Ahu Tahai dürfte für die meisten Besucher der erste Ort mit stehenden Moai Figuren sein, welcher aufgrund der direkten Nähe zur Stadt besucht wird.
Hier gibt es auch den glaube ich einzigen Moai, dem bei der Restauration wieder Augen eingesetzt wurden.
Da wir Ahu Tahai direkt um die Ecke unseres Hostels hatten, verbrachten wir dort auch viel Zeit. Ein ruhiger Ort, direkt am Meer gelegen mit einer unbeschreiblich entspannten Stimmung.
Nur zum Sonnenuntergang hin wird es etwas lebendiger, denn dort ist einer der beliebtesten Spots um dieses Naturschauspiel zu genießen.
Recht witzig war immer zu beobachten, sobald es sich eine Gruppe auf der Wiese gemütlich machte, dauerte es nicht lange bis sich jemand dazugesellte.
Die streunenden Hunde, von denen es dort leider nicht zu wenige gibt, holten sich so Abends immer ihre Leckerlies und Streicheleinheiten bei den Besuchern ab.
RestoBar Tipp: Neben an von Ahu Tahai, gegenüber vom Friedhof, ist ein Laden namens Miro zu finden. Sehr gemütlich, super Ausblick und gute wie auch – zumindest für die Insel – günstige Mittagsmenüs.
Wer lieber selber kochen mag, der findet im Stadtkern von Hanga Roa mehrere kleine Supermärkte und Vormittags stehen immer Wagen mit Gemüse und Obst am Straßenrand. Das Sortiment ist allerdings sehr eingeschränkt und auch teurer als auf dem Festland, daher nicht wundern, wenn Du bei Ankunft eine Kühlbox nach der anderen am Gepäckband rauskommen siehst. Chilenos nehmen sich ihren Vorrat einfach direkt vom Festland mit.
Zurück zu den Moai Figuren. Im Stadtkern von Hango Roa stehen zwar auch noch ein paar wenige, für alle anderen benötigst Du dann aber einen fahrbaren Untersatz um sie zu erreichen.
Fortbewegung auf der Osterinsel
Die Insel ist zwar nicht gigantisch gross aber auch nicht so klein, als könntest Du mal eben mit dem Fahrrad an einem Tag alle wichtigen Moai Orte besuchen.
Von Hanga Roa zum bekannten Tongariki sind es schon knapp 20km und die Strecke führt auch immer wieder mal Berg hoch.
Dazu dann noch die je nach Saison heißen Temperaturen – wir sahen sogar Waldbrände unterwegs – und der Spaßfaktor leidet enorm.
Für eine erste Tour bietet sich das Fahrrad aber trotzdem an und macht bei dieser wunderbaren Landschaft und fehlendem Verkehr auch ziemlich viel Spaß.
Eine komplette Runde, würden wir damit aber trotzdem nicht machen wollen!
Viel besser lässt sich die Insel genießen, wenn Du dir ein Quad ausleihst und damit über die Wege und Straßen knatterst. Damit kommst Du einfach überall hin, der frische Wind weht dir um die Nase und eine Möglichkeit zum halten, musst Du auch nicht lange suchen.
Kleine Warnung aus eigener Erfahrung: Nicht auf die Handbremse beim Parken vertrauen …
Unterwegs wirst Du immer wieder auf frei laufende Kühe und auch wilde Pferde stossen. Also immer schön langsam und Zeit lassen beim Landschaft aufsaugen!
Ein Auto lohnt sich eigentlich nur wenn Du in einer größeren Gruppe unterwegs bist (Versicherungen gibts soweit ich weiß dort keine) und die geführten Tourgruppen, sind viel zu schnell unterwegs und stoppen an zu wenigen Stellen.
Nicht alle Moai kamen in den Genuss wieder aufgestellt oder gar restauriert zu werden. Die meisten gammelnd en Witterungen frei ausgesetzt so vor sich hin und der Anblick stimmt einen schon fast traurig.
… und wenn wir irgendwo nur den Kopf eines Moai sahen, hätten wir am liebsten gleich angefangen zu graben, nur um mal zu sehen, wie viel vom gesamten Körper dort wohl noch verborgen liegt.
Sehr beeindruckend war Rano Raraku, ein Vulkankrater an dem die Figuren anscheinend erbaut wurden.
Nicht nur stehen da hunderte Figuren in unterschiedlichen Formen herum, es sind auch noch unfertige Moai Figuren in den Felswänden zu sehen.
Der Transport dieser Tonnenschweren Figuren muss eine echte Tortur gewesen sein!
Im Inneren des Kraters ist ein kleiner sehenswerter See, den man teilweise auch betreten kann. Im Hintergrund sind zig weitere mehr oder weniger fertige Moai zu sehen. Ein ideales Fleckchen für eine Picknick Pause!
Orongo & der Kratersee
Die bedeutendste Kultstätte der Osterinsel ist oberhalb des Flughafens zu finden.
In Orongo stehen noch einige, gut erhaltene Steinhäuser die uns einen kleinen Einblick gaben, wie hier früher wohl gelebt wurde.
Die Geschichte bzgl. Vogelmannkult etc. ist zwar spannend, die übrig gebliebenen Bauten sind jetzt aber nicht so wirklich ein Highlight der Insel.
Der Ausblick von dort oben ist dagegen der Knaller! Zumal sich dort oben auch ein Kratersee vom Vulkan Rano Kao betrachten lässt, den wir so gar nicht auf dem Schirm hatten.
Fazit
Du siehst, es gibt auch neben den Moai viele Highlights auf der Osterinsel und ein Besuch lohnt sich unbedingt. Preislich ist es zwar schon aufgrund der langen Anreise nicht gerade ein Schnäppchen.
Neben ein paar wenigen Hostels, gibt es für den sparsamen Backpacker aber auch einen großen Camping Platz als Alternative. Japaner haben es da mit der Unterkunftssuche leichter, da sich ein Auswanderer dort niedergelassen und ein super günstiges Hostel eröffnete.
Dieser Spaß ist allerdings komplett japanischen Backpackern vorbehalten…
Für die Länge des Aufenthalts sind 5 oder mehr Tage zu empfehlen.
Nicht nur wegen dem langen Flug, sondern auch, weil es einfach viel zu erkunden gibt und das Wetter, auf so einer abgelegenen Insel, nicht immer mitspielt wie es soll.
Zum Schluss noch ein Hinweis für die digitalen Nomaden unter unseren Lesern.
Internet ist nicht mehr so ein großes Problem, wie es noch in Reiseberichten vor 2014 zu lesen ist. Wir hatten im Hostel wie auch in den meisten Cafés der Stadt recht stabiles Internet. Zumindest wenn es nicht regnete. ;)
Paul
Ein schöner Artikel. Vor allem das Bild mit dem Sonnenuntergang finde ich sehr gelungen =)
Die Osterinsel steht auch relativ weit oben auf meiner Bucket-List =). Diese Moai Skulpturen möchte ich einfach unbedingt mal sehen.
Ich wusste auch gar nicht, dass man sich dort einen Quad ausleihen kann. Wie viel kostet es eigentlich, wenn man sich so ein Teil für den ganzen Tag leiht?
Konntet ihr denn bei dem Flug etwas Geld einsparen oder war das da auch so teuer?
lg, Paul
Oliver
Hey Paul,
schiebe die Osterinsel am besten noch weiter nach oben in der Bucket-List. Die Reise dorthin war definitiv ein Highlight unserer Weltreise!
So ein knatterndes Quad kostete damals 40.000 CLP, also nen bischen mehr als 50 Euro.
Für den Flug mit LAN (heute LATAM) zahlten wir 600 Euro, also nicht gerade ein Schnäppchen. Wobei die Preise auch je nach Datum und wie gebucht wird sehr schwanken (siehe oben im Text).
ciao, Olli
Annika
Sehr schöner Artikel, toll geschrieben. Vor einigen Jahren war ich selber dort und war total begeistert. LG
Oliver
Danke Annika. Es ist auch echt schwer nicht von der Osterinsel begeistert zu sein! ;-)
lena
Das wäre auch ein tolles Urlaubsziel für mich . Es macht richtig Spaß durch solche Blogs wie deinem neue Reise-Inspiration zu bekommen :)
Liebe Grüße aus Kastelruth